Den Rahmen für den 4. Lauf der Austrian SuperMoto Quad Masters 2013 am 17. und 18. August bildete das Bergpanorama von Ischgl – eine würdige Kulisse für die österreichische SuperMoto-Staatsmeisterschaft, bei der das Quad-Programm erstmals auf einen Tag komprimiert wurde. Als weitere Premiere startete im Rahmen der österreichischen Quad-Serie auch die Piloten der SuperQuad Masters Germany (SQMG), und das mit Erfolg: Das HBX-Team um Florian Praxmarer und Renate Stehrer von Supermoto-Austria haben gute Arbeit geleistet.
Stadtkurs in Ischgl
Mit dem Tourismusverband Ischgl hatte man zwar einen idealen Partner und Unterstützer für den 4. Lauf der Austrian SuperMoto Quad Masters 2013 gefunden, den Parkplatz der örtlichen Bergbahnen zu einem SuperMoto-Kurs umzuwandeln bedurfte es jedoch einiger Kompromisse in Sachen Strecken-Breite und -Länge. Die vorgeschriebene Länge von 1.000 Metern war nicht realisierbar, dank Funktionärsbeschluss wurde auf 750 Metern gefahren; der etwa 80 Meter lange Offroad-Anteil war bestens präpariert und hielt das komplette Wochenende, wurde von den Quads jedoch nicht befahren, so dass diese lediglich 670 Meter zu umkreisen hatten.
SQMG: Extrawünsche, Unkenntnis und Rücksichtslosigkeit
Obwohl die Verantwortlichen der SQMG von den Veranstaltern der österreichischen Supermoto-Masters informiert waren, dass eine ÖM keine basisdemokratisch gemachte Spaßpartie ist und Sonderwünsche und Änderungen von Funktionärsentscheidungen abhängen, bekundeten die Gäste am Vorabend des Renntags umfangreiche Änderungswünsche. Allen voran wollte man lediglich 8 statt 12 Piloten gleichzeitig auf die Strecke lassen. Das hohe Niveau einer österreichischen Meisterschaft bewies Renate Stehrer, indem sie kurzerhand von 2 auf 3 Startgruppen erhöhte und den kompletten Zeitplan neu erstellte; dieser wurde dann auch sehr genau eingehalten.
Überdies hatten sich die Gäste im Vorfeld offenbar nicht ausreichend darauf vorbereitet, dass sie im Rahmen einer Meisterschaft starten konnten. So bestand unter ihnen lange Zeit Unklarheit, wie wer in welches Finale aufsteigen würde.
Für Verärgerung bei den Zweirad-Piloten, die am Sonntag zu den ÖM-Läufen antraten, sorgte die Party einiger SMQG-Piloten, welche ihre am Samstag errungenen Erfolge im Fahrerlager bis zum folgenden Morgen lautstark feierten.
Enttäuschung über Benehmen der Gäste
Immerhin rettete das Team um Veranstalter Florian Praxmarer zum Schluss der SQMG auch noch deren Siegerehrung, indem es den Kollegen mit Pokalen aushalf. SuperMoto-Austria Mastermind Renate Stehrer bringt die Enttäuschung auf den Punkt: „Ich finde es traurig, dass sich Oliver Capozzolo bei mir vor Ort weder verabschiedet noch sich in den folgenden Tagen einmal gemeldet hat.“ Olis Fazit dagegen: „Für das erste Mal war das ganz okay, gerade die Einsteigerklasse hätte aber ein wenig mehr Fahrzeit bekommen können.“
4. Lauf der Austrian SuperMoto Quad Masters 2013: Sportlicher Teil
Aus sportlicher Sicht sind die Mundwinkel beim 4. Lauf der Austrian SuperMoto Quad Masters 2013 allerdings eindeutig noch oben ausgerichtet: Es war eine Freude, die Quadfahrer im Einsatz zu sehen, zumal vor der imposanten Berg-Kulisse und relativ vielen Zuschauern.
Zusammengefasst in der Startgruppe der Einsteiger fuhren die Klassen A, B und C der SQMG – insgesamt 6 Piloten – um die Tagessiege. War nach zwei freien Trainings jeweils Dominik Capozzolo in Front, musste er sich sowohl im Qualifying als auch in den beiden Rennen von Jenny Labenski deutlich geschlagen geben. Die 14-Jährige deklassierte ihre Konkurrenz, das Klassement wies sie nach dem 1. Rennen sogar mit Rundenvorsprung als Siegerin der Klasse C aus. Neben Oliver Capozzolo komplettierte Stephan Haase das Podium.
Klassen A und B
Sven Wiegefeld gewann beim 4. Lauf der Austrian SuperMoto Quad Masters 2013 nach zwei dritten Plätzen die Klasse A, als Alleinstarter allerdings auch nicht überraschend. In der Klasse B gewann Julian Haase vor Manuel Nuhn. Manuel war mit 8 Jahren der jüngste Starter in Ischgl und konnte seine Rundenzeiten permanent steigern.
Klasse D mit 20 Fahrern
In die Klasse D hatten sich 20 Fahrer eingeschrieben, wobei 3 Fahrer ihre Startgruppen deutlich dominierten und sich am Ende das Podium des A-Finales teilten. Alfred Wolber gewann die beiden Rennen der Racer 2 und belegte im A-Finale den 3. Platz. Damit zeigte er sich nach dem Finale sehr zufrieden, schließlich ist er in der SQMG nun Spitzenreiter. Österreichs Supermoto-Speerspitze Martin Tauber überzeugte beim 4. Lauf der Austrian SuperMoto Quad Masters 2013 in Ischgl mit zwei Laufsiegen und dem 2. Platz im A-Finale. Mit Oliver Babun und Michael Haidl belegten weitere Motorfun.at-Piloten die Plätze 4 und 5. Tauber vor Babun und Haidl lautete auch das Ergebnis für die österreichische Wertung. Im direkten Vergleich mit den Startern der SQMG 3 österreichische Fahrer unter den ersten 5 – ein Zeichen für das hohe Niveau der Austria SuperMoto Quad Masters.
Stephane Morin gewinnt überlegen
Der Dominator beim 4. Lauf der Austrian SuperMoto Quad Masters 2013 in Ischgl hieß Stephane Morin. Die beiden freien Trainings beendete er auch klassenübergreifend mit Sekunden-Abstand jeweils als Schnellster, ließ in seinen beiden Rennläufen keinen Zweifel an seiner Doninanz und beeindruckte im A-Finale. Seine ersten 8 Rennrunden im A-Finale waren schneller als alle Runden seiner Konkurrenten am gesamten Tag, seine ersten 7 Runden bewegten sich alle zwischen 31,83 und 32,10 Sekunden – Konstanz auf höchstem Niveau und ein mehr als verdienter Tagessieg. Nino Betschart beendete das A-Finale auf Platz 6 vor Stefan Wagner, der in der Gesamtwertung nach Ischgl auf dem 3. Platz liegt.
Reduzierte Finalläufe
Das B-Finale beim 4. Lauf der Austrian SuperMoto Quad Masters 2013 in Ischgl gewann Kevin Labenski vor Markus Wagner und Roger Ammann. Trotz Finalsieg war Kevin Labenski der Pechvogel des Wochenendes: In seinem 2. Rennen behielt er trotz seiner jungen Jahre einen kühlen Kopf – rundenlang wurde er von einem Mitbewerber blockiert, mehrmals lag er am Kurveneingang eigentlich schon vorne, mehrmals wurde ihm brutal die Linie geschnitten. Doppeltes Pech, dass dann ohne Rücksprache mit der Rennleitung oder dem Veranstalter die Starterzahl für die Finalläufe geändert wurde. Ging der Veranstalter davon aus, dass jeweils 9 Fahrer in den Finalen starten, wurden die Fahrern von SQMG-Boss Oliver Capozzolo informiert, dass lediglich 7 Starter für A- und B-Finale antreten. Roger Amman und Kevin Labenski starteten so im B-Finale statt im A-Finale, drei Fahrer durften das Rennwochenende beenden und nicht mehr im B-Finale starten.
Karl Heinz Matzinger: Ausfall mit gebrochener Hand
Karl Heinz Matzinger fehlt in den Ergebnisslisten vom 4. Lauf der Austrian SuperMoto Quad Masters 2013 in Ischgl. Der frühere österreichische Tourenwagen-Meister, der erst im Jahr 2013 in den Quadsport eingestiegen ist, konnte in den freien Trainingsläufen mit Zeiten im vorderen Mittelfeld überzeugen, bis ihn sein Quad im zweiten Freien Training an der schnellsten Stelle des Parcours abwarf – die Schäden an seinem Fahrzeug dürften bis zum Saisonfinale in Melk am 31. August / 1. September behoben sein, sein Handbruch jedoch lässt sich nicht schweißen.
Fazit
Aus sportlicher Sicht erwies sich die gemeinsame Veranstaltung von Austrian SuperMoto Quad Masters und SQMG beim 4. Lauf der Austrian SuperMoto Quad Masters 2013 in Ischgl als Erfolg. Was das Benehmen der Gäste betrifft, sind die Österreicher allerdings dermaßen verstimmt, dass eine Wiederholung aus jetziger Sicht unwahrscheinlich erscheint. Immerhin haben die geordneten Strukturen bei den Rennen in der Alpenrepublik bei so manchen deutschen Piloten das Interesse an regelmäßigen Teilnahmen geweckt. dha
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