Seitdem wir in unserer Ausgabe ATV&QUAD 2012/02 über den sportlichen Aspekt der Quad-Szene in Österreich berichtet haben, warteten nicht nur die Piloten aus der Alpenrepublik auf weitere Meldungen vom ehemaligen Supermoto-ÖM Veranstalter Chris Bienert, schließlich hatte der für die Motorrad-Messe ‚Bike‘ in Linz die Präsentation seines neuen Konzepts angekündigt. Doch seitdem herrschte Funkstille: Chris war nicht mehr erreichbar, reagierte weder auf Anrufe noch Mails. Wieder einmal das Aus für den Quad-Rennsport in Österreich, bevor es überhaupt losgeht?
Quads als Publikums-Magnete
Immerhin, ein Fünkchen Hoffnung war ja geblieben. Schließlich hatte Roland Auer, der die SuperMoto ÖM seit 2012 promotet, bereits in Aussicht gestellt, die Machbarkeit einer eigenen Quad-Klasse im Rahmen dieser Meisterschaft zu prüfen, sofern Chris Bienert keine eigene Rennserie auf die Beine stellen kann. Ein ‚Plan B‘ war somit zumindest einmal nicht ausgeschlossen.
Daraufhin ergriff Martin Tauber, Betreiber des Quadhandels ‚motorfun.at‘, die Initiative und kontaktierte Roland Auer. Im Rahmenprogramm einer Salzburger Auto-Messe zeigte Martin Tauber zusammen mit zwei weiteren Fahrern dem Publikum einige Quad-Einlagen, wobei sich Promoter Roland Auer von der Publikums-Wirksamkeit der Quads überzeugen konnte.
Testlauf in Neutal
Einige Wochen später dann der nächste Schritt in Richtung Austrian Supermoto Quad Masters: Der Veranstalter des SuperMoto MKM war mit dem probeweisen Start von Quads auf dem Gelände des FTZ Neutal einverstanden. Martin Tauber aktivierte insgesamt 11 Starter, es standen drei Durchgänge von je 30 Minuten Dauer auf dem Programm.
Sinn und Zweck war nicht der harte sportliche Wettkampf. Roland Auer sollte sich bei sehr gemischten Wetterverhältnissen einen Eindruck verschaffen können, wie sich eine etwas größere Meute von Quads auf der Rennstrecke verhält. Über die Tatsache, dass der Offroad-Part ausgelassen wurde, war kein Fahrer so richtig traurig – an diesem verregneten Tag war es einfach zu gatschig, was zu einer extremen Verschmutzung des Asphalt-Teils geführt hätte.
Was die Fahrer dazu sagen
Wir nutzten die Gelegenheit und fragten die Starter zwischen den ersten zwei Durchgängen nach Ihrer Meinung bezüglich einer eigenen SuperMoto-Serie in Österreich:
Martin Tauber
Seit 2007 im sportlichen Einsatz, fuhr Martin im Jahr 2008 die tschechische Meisterschaft: „Nach den positiven Gesprächen mit Roland Auer werde ich alles Mögliche dazu beitragen, diese Serie zu etablieren. Gerne fungiere ich dabei als Kontaktperson für die Quadfahrer.“
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Markus Brinnich
Seit 2006 ist Markus Brinnich in verschiedenen Serien angetreten: „Ich hoffe darauf, dass es eine österreichische Serie gibt.“
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Oliver Babun
„Ich bin heuer in Salzburg das erste Mal SuperMoto gefahren, komme vom Motocross. Für mich als Anfänger ist das hier ein schneller Kurs.“
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Michael Haidl
„Ich erlebe heute mit meiner Suzuki 450 die SuperMoto-Premiere, fahre erst seit 2011. Üben ist angesagt. Leider könnte ich wegen meines Diestes im Bundesheer heuer auch nicht regelmäßig starten.“
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Joachim Traun
„Das ist heute mein zweites SuperMoto-Training auf dem Quad. Seit ich 10 Jahre alt bin – seit 8 Jahren also – bewege ich mich auf Rennstrecken. Insofern bin ich es gewohnt, auf diesen Kursen zu fahren.“
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Robert Biwan
„Ich bin jetzt 46 Jahre alt und seit 2003 eigentlich alles gefahren, was möglich war, so auch die tschechische Meisterschaft. Ich habe für heuer zwar schon bei anderen Events gemeldet, aber wenn es eine österreichische Serie gibt, bin ich sofort dabei.“
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Christof Dangl
„Hobbymäßig fahre ich seit 2011 Quad. Ich hoffe auf die neue Serie, meine Teilnahme an allen Läufen wäre fix. Wobei der heutige Kurs für mich doch sehr anspruchsvoll ist. Es ist zwar ein sehr gutes Training, ich spüre aber schon meine Unterarme und habe noch Probleme mit der Atmung.“
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Philipp Mann
„Unter den rund 50 Aktiven unseres Austria-X-Teams bin ich wohl der einzige Quadfahrer. Ich bin voller Motivation, weil ich einfach nur geil darauf bin zu fahren.“
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Jürgen Elmecker
Jürgen ist amtierender deutscher Shorttrack-Meister: „Wenn es die österreichische Lösung geben sollte, bin ich bei allen Läufen dabei, würde dafür auch die deutschen Läufe auslassen. Aus Gesprächen mit anderen Fahrern weiß ich, dass auch aus Deutschland mindestens zwei Fahrer fix dabei wären.“
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Robert Lang
„Ich fahre Quad seit dem Jahr 2000, war auch 2005 bei der damaligen österreichischen Serie am Start. Heuer würde es schon etwas knapp werden, insofern könnte ich nur starten wenn, es sich ausgeht. Aber 2013 wäre mein Start für die komplette Saison auf jeden Fall fix.“
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Begeistert von Performance & Disziplin
Kurz nach diesen Statements starteten die Piloten zu ihrem zweiten Head. Dass sie dabei als Geburtshelfer agierten, konnten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Denn schon kurz nach dem zweiten Durchgang der Quads zeigte sich Promoter Roland Auer so überzeugt von der Performance und Disziplin der Quad-Piloten dass er zusagte, die Quads fix in seine Veranstaltungen aufzunehmen, und zwar auf den Strecken, auf denen es bereits eine Streckenabnahme für Quads gibt, sowie einer weiteren.
Start frei für die Autrian SuperMoto Quad Masters
Es steht also fest: Eine Austrian SuperMoto Quad Masters 2012 wird ausgetragen, vorläufig einmal ohne Klasseneinteilung. Im ersten Jahr sollen vor allem Erfahrungswerte gesammelt werden; eventuell wird die Serie dann bereits im Jahr 2013 als Staatsmeisterschaft ausgetragen.
Termine
Folgende Termine stehen auf dem Programm der diesjährigen Austrian SuperMoto Quad Masters, für die auf der Webseite > www.supermotomasters.at < auch schon genannt werden kann:
- 12./13. Mai 2012: Fuglau, Nordring
- 30. Juni / 1. Juli 2012: Möbling, Fahrtechnik-Zentrum
- 21./22. Juli 2012: Greinbach, PS Racing Center
- 25./26. August 2012: Rechnitz, Speedarena
- 29./30. September 2012: Melk, Wachauring
Nennungen, Lizenzen, Gebühren & Regeln
Bereits für den folgenden Quad-Lauf in Fuglau werden rund 15 Fahrer erwartet. Die Nennungen für die Läufe sind auch vor Ort möglich. Piloten ohne permanente Lizenz können sich für 48 Euro eine OSK-Racecard für das komplette Jahr lösen oder für 14 Euro eine rennbezogene Racecard. Das Startgeld beträgt 75 Euro je Lauf.
Bei den einzelnen Rennen finden jeweils am Samstag zwei freie Trainings von 12 Minuten Dauer statt, am Nachmittag folgt eine 15-minütige Qualifikation. Sonntag steht ein 7 Minuten dauerndes Warm-Up auf dem Programm, danach geht es in zwei Rennen von jeweils 12 Minuten Dauer plus eine Runde zur Sache.
Weitere Infos unter > SuperMoto Masters Austria <
Kontakt für Quad-Piloten: > Motorfun Dirtbikes <