Wer wirklich gedacht hatte, dass sich der Iron-Man mit Platzierungen zufrieden geben würde, der hatte den Ehrgeiz der Thüringers unterschätzt und wurde beim zweiten Lauf der Endurance Masters (EM) 2012 in Rottleben eines Besseren belehrt: Michael Grimm ist zurück auf dem Podium. Und das ganz oben, wie es sich für einen Champ gehört. Auf der schnellen Enduro-Piste gegenüber des Kyffhäuser zeigte der Kawasaki-Fahrer aus Suhl der Konkurrenz, dass es auch 2012 schwierig sein wird, ihn auf der langen Distanz zu besiegen. André Nowoisky aus Dresden war der einzige Pilot, der rundenlang zumindest Sichtkontakt mit dem Thüringer halten konnte. „Es war wirklich heftig“, beschreibt der Suzuki-Fahrer die 3-stündige Hatz in der Staubfahne der führenden Kawasaki. Im Ziel waren es gut 50 Sekunden, die der Altmeister dem Trabi-Fan aus Dresden abnehmen konnte. Platz drei ging an den Tschechen Kvetoslav Sochor, der die Ziellinie mit seiner Suzuki knapp vor Michael Holland passierte.
Jänschwalde-Sieger Andreas Rosenlöcher konnte in Rottleben nicht ins Geschehen eingreifen; der schnelle Tagewerbener wird auf Grund einer Verletzung wohl noch einige Zeit ausfallen.
Barbarossas High-Speed-Enduro
„Ich bin selten ein solch schnelles Enduro-Rennen gefahren“, erzählt Peter Wollny vom STW-Racing-Team nach dem Rennen. Die MX-Strecke oben am Berg mit den langen Tables und Anliegern wird für den Enduro-Lauf ins Tal verlängert. „Ich habe mal kurz auf den Tacho geschaut und bin erschrocken“, berichtet ATV-Team Sieger Torsten Harz, der seiner Can-Am mehr als 120 km/h Höchstgeschwindigkeit entlockt hatte.
Die Kindercross-Strecke vor der MX-Halle wird als Startareal genutzt, „so bekommen wir das riesige Feld einigermaßen entzerrt“, begründet Rennleiter Heiko Junge das ungewohnte Startprozedere.
Wenn die Fahrer – in Rottleben waren übrigens knapp 70 Quad- und ATV-Piloten am Start – das erste Mal in die MX-Bahn einfahren, sind bereits kleine Kampfgruppen entstanden. „Wenn du nicht vorne wegfahren konntest, hast du an manchen Passagen in den ersten Runden schlicht nichts gesehen und musst erst mal langsam machen“, erklärt Nico Richter seine Strategie. Nico holte sich mit einer Runde Vorsprung am Schluss überlegen den Sieg bei den Solo ATVs. Platz zwei fiel an den Tschechen Jan Hlousek auf der Renegade, Platz drei an Marken-Kollegen Holger Strien.
Quad Klasse
Die am stärksten besetzte Klasse stellten auch in Rottleben die Quad-Teams. Nicht weniger als 40 Piloten sind angetreten, um jeweils abwechselnd zu zweit das Rennen zu bestreiten. Die Kämpfe um die Führung waren sehenswert. Nicht weniger als 6 Teams schafften die Distanz in der gleichen Runde. Das Kawasaki-Team Hanke / Fitze war in Rottleben die überlegene Mannschaft. Zweite wurde die RMX-Mannschaft Krüger / Rasch.
In Rottleben feierte Ex-GCC-Champion René Staab ein eindrucksvolles Comeback. Der Brandenburger KTM-Fahrer hat sich von seiner Rückenverletzung erholt und zeigt den Jungen mit einem 4. Platz, dass man mit ihm noch immer rechnen muss.
Buggy Klasse
Die in diesem Jahr erstmals ausgetragen Meisterschaft der Buggys ging in Rottleben in die zweite Runde. Nicht weniger als sechs Polaris RZR und eine Can-Am Commander nahmen die Enduro-Strecke für eineinhalb Stunden unter Beschlag und zeigten auf der von den Quads ordentlich raponierten Strecke eindruckvollen Sport.
Favorit Arndt Geyer aus Ilmenau gewinnt den Start und zieht der Konkurrenz schnell davon. Auf Platz zwei folgt Miroslav Bozik aus Teplice, der von einem Alien als Beifahrer zu schnellen Runden gepeitscht wurde. Nach wenigen Runden hat sich das Feld sortiert, Florian Meier und Torsten Wiedemeier beziehen ihre die Positionen. Wer zuletzt lacht, lacht am besten: Andy Köpke hielt sich lange aus den Scharmützeln raus und wartete geduldig auf seine Chance. Torsten Wiedemeier zerstört an einem Baumstamm seinen Razer, an Florian Meiers RZR zerstört ein Radlager die Hoffnung auf ein Spitzenresultat, der tschechische Razer bleibt mit defekter Antriebswelle liegen, und so war der Weg für Andreas frei, um mit einer Runde Rückstand auf Geyer Platz zwei zu holen und so die Führung in der Meisterschaft zu sichern.
Weiter Mitte Mai
Endurance Masters pausiert nun knapp einen Monat lang. Die Side-X-Side-Gemeinde streitet ab 17. Mai im Tagebau südlich von Leipzig bei der Baja 300 um Punkte, die Quad- und ATV-Gemeinde wird in den Diehloer Bergen nahe Eisenhüttenstadt am 19. Mai die nächste Schlacht schlagen.
Kontakt: EM Endurance Masters