1. GCC-Lauf 2019 in Triptis: Saisonstart in eisiger Kälte
Am Wochenende vom 13. und 14. April hat sich der Rennzirkus der Maxxis Cross Country Meisterschaft (GCC) zur Saison 2019 in Bewegung gesetzt, seitdem ist die lange Zeit des Wartens und der rennfreien Zeit endlich vorbei.
Hitze und Staub blieben den Teilnehmern der GCC 2019 beim Auftakt aber erspart. Die Strecke war frisch geschoben und der MSC Triptis bestens vorbereitet.
Organisatorisch gab es in der Quad- und ATV-Klasse eine nicht unwesentliche Veränderung: Gestartet wurde in Triptis nicht mehr in ganzen Klassen sondern ‚reihenweise‘ – eine Regelung, die bei den Piloten nicht ausschließlich auf Begeisterung stieß, da hier für alle, die in ihrer Klasse mit 20 Sekunden Rückstand aus der zweiten Reihe starten mussten, ein besonderer Kraftakt gefordert war, ihre Vordermänner wieder einzuholen.
GCC Saisonstart in Triptis: ATV- und Quad-Klassen bestens bestückt
Bei den zahlenmäßig bestens bestückten Quad- und ATV-Klassen glänzten viele Klassensieger aus 2018 beim 1. GCC-Lauf 2019 in Triptis noch durch Abwesenheit. So bieten sich in dieser Saison Chancen für die Konkurrenz, den 2019er-Titel klar zu machen. Bei den Pros gehen Sandy Schulze und Kevin Ristenbieter als Favoriten ins Rennen, bei den ATVs könnte das die Chance für Jürgen Mohr werden. Aber aufgepasst: Dieses Jahr haben sich auch zahlreiche Sportler aus Tschechien in die Deutsche Cross Country Meisterschaft eingeschrieben, und die werden die Jungs aus Deutschland ordentlich aufmischen.
Von der Piste
Das thüringische Triptis präsentierte sich winterlich wie nie. „Es war dauerhaft kalt, und die meiste Zeit hat es sogar leicht geschneit“, sagt Serienmanager Christian Hens. „Positiv trotz Schnee waren die perfekten Streckenbedingungen des MSC Triptis“, so Hens weiter. „Die knapp 800 Teilnehmer hatten Ihren Spaß, und alle Klassen sind an beiden Tagen auf Ihre Kosten gekommen“, ergänzt Andreas Haupt vom ausrichtenden Verein. „Der Frost und die punktuelle Bewässerung waren eine perfekte Kombination für unseren Track.“ Auch die legendäre Party am Samstagabend war wieder einmal ein Volltreffer.
XC Quad-Pro
Sportlich prägten viele alte Bekannte das Bild des Premierenwochenendes. In Abwesentheit des amtierenden Meisters Juraj Varga katapultierte sich Kevin Ristenbieter vom RMX / MAXXIS Racing Team direkt nach dem Start an die Spitze der Klasse XC Quad Pro. Hinter Ihm lagen nach der ersten Runde die Kontrahenten Ralf Thalhofer und Tomaz Jernejsek gefolgt von Sandy Schulze und Marius Kernchen. Der amtierende Vizemeister Schulze fuhr sich nach wenigen Runden ins Rennen ein und war in Runde vier auf dem zweiten Platz zu finden, dahinter zunächst Thalhofer und Jernejsek. Während Ristenbieter seinen Vorsprung auf fast zwei Minuten ausbaute und Ihm sein Sieg nicht mehr zu nehmen war, wechselten die Piloten hinter Ihm ständig die Platzierungen. Thalhofer holte sich den zweiten Platz, gefolgt von Radek Porš, der erst gegen Ende des Rennens in die Top drei fuhr.
Christoph Kerscher hatte einen ganz guten Start, kam als Sechster in die erste. Runde und konnte sich bis in die dritte. Runde auf den fünften Platz vorarbeiten. In Rund 3 kam dann der Totalausfall wegen Problemen beim Gasgeben am Vergaser.
Der Start von Ralf Thalhofer stand zunächst auf der Kippe, denn am Vorabend wurde festgestellt, dass am Lenkungsdämpfer ein Halter gebrochen war. In einer Nacht- und Nebel-Aktion stellte Jörg Knarr noch ein neuer Lenkungsdämpfer zur Verfügung, der allerdings in der Nacht von Samstag auf Sonntag in einer über 200 Kilometer weiten Sonderfahrt beschafft und dann von Christoph und Ralf noch in der Nacht verbaut werden musste. Am Start bereits an zweiter Stelle liegend, war es eine gute Ausgangsposition, die aber nicht angehalten hat. Starker Druck der Konkurrenz und etwas mehr Speed von hinten haben Ralf dann etwas zurückgeworfen. Statt sich in kraftraubende Zweikämpfe zu verwickeln, ist Ralf schließlich ein gleichmäßiges Rennen gefahren. Im Laufe des Rennens auf Platz 4 liegend, haben sich die konstanten Rundenzeiten dann doch ausgezahlt, denn durch Fahrfehler und Probleme der vor ihm liegenden Konkurrenten konnte Ralf sich in der letzten Runde wieder auf den zweiten Platz vorkämpfen und auch auf Platz 2 das Rennen beenden.
Quad-Senioren
Christian Kopp berichtet: Dadurch, dass ich in der Seniorenklasse aus der 2. Reihe gestartet bin und mit entsprechender Anstrengung die Lücke zur 1. Reihe, die gut 20 Sekunden früher starten durfte, geschlossen habe, bin ich auch relativ bald – etwa auf der Hälfte der ersten Runde – mit viel Speed auf die ersten Langsamsten der Sport-Klasse aufgelaufen. Dann der Klassiker: Die Schlusslaternen bilden haben keinen Platz gemacht, und so kam es bereits zum Ende der 1. Runde zwischen mir und einem der Sport-Schlusslichter zum Crash. Ich habe mich überschlagen und auf dem hart gefrorenen Boden eine schöne Rückenlandung mit entsprechenden Prellungen hingelegt. Ich hab dann noch 5 Runden versucht, wieder einen Rhythmus zu bekommen, aber die Schmerzen waren zu groß, und ich hab auch keinen ‚Flow‘ mehr reinbekommen, so dass ich dann aufgegeben habe.
XC ATV 4×4
Franz-Josef Schneider ‚FJS‘ ist neu im Team Diel und fährt mit Unterstützung seines Teams sowie vom Kymco-Importeur MSA die 4×4-Klasse. In Triptis musste er schnell feststellen, dass die GCC doch etwas anspruchsvollere Streckenverhältnisse hat als eine weitläufigere Rallye. Mit wenig Trainingsmöglichkeit auf der Kymco 700 MXU kam er an den Start für die 4×4 Klasse, und den hat er auch gleich ordentlich versemmelt, da sich die Kymco durch die Wartezeit bis zum Fallen der Startflagge in den Standby-Modus gelegt hatte und nicht sofort angesprungen ist. Als Vorletzter konnte er dann endlich das Rennen aufnehmen.
Mit den neuen Gegebenheiten der GCC, dem neuen Fahrzeug und der Kälte hatte er gleich drei Gegner, mit denen er sich selbst erst einmal zurechtfinden musste. Nach rund 30 Minuten hatte er dann seinen Rhythmus gefunden und konnte sich zwei Can-Am Renegades schnappen. Mit einer nahezu serienmäßigen 700 MXU 4×4, die in Triptis lediglich ein von TFX in Sonderanfertigung verbautes Fahrwerk aufwies, hatte FJS gegen getunte 1000er Polaris und Can-Ams einen schweren Stand. Besonders auf den langen Geraden gab es keine Chance, an den großen Allradlerinnen dranzubleiben. Immerhin hat die Kymco gezeigt, dass man mit ihr einen GCC-Lauf im Mittelfeld bestreiten kann. Das Material hält.
Ideal-Bedingungen warten in Walldorf
Jetzt am Wochenende vom 25. und 26. Mai findet bereits der zweite GCC-Lauf 2019 im thürinigschen Walldorf / Werra statt. Die Traditionsstrecke hält wieder alles bereit für packende Kämpfe um Punkte und gegen den inneren Schweinhund. Nach dem Regen der vergangenen Tage verspricht Petrus dieses Jahr beste äußere Bedingungen bei Temperaturen an die 20 Grad sowie regenfrei, und das Orgateam des MSC Walldorf um Heiko ‚Dirty‘ Schmiedl hat wieder alle Hebel gezogen, damit die Strecke richtig Spaß macht.
Auf die Klassen warten einmal mehr Rekord-Teilnehmerfelder, die zahlenmäßig am vierstelligen Bereich kratzen. Wenn Walldorf ruft, kommt die GCC-Community und mit ihr Tausende Zuschauer. chk
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