Der dritte Rennsonntag der diesjährigen German Cross Country Meisterschaft (GCC) dürfte für viele der Fahrer aus der Vierradfraktion kein wirklich leichter gewesen sein. Die, die schon am Sonnabend angereist waren, haben dies bei Regen getan. Der hörte zwar auf, aber schon im Vorfeld war klar, dass es alles andere als ein leichtes Rennen werden würde. Der Sonntagmorgen präsentierte sich dann auch recht diesig, und auf dem ohnehin schon anspruchsvollen Merneser Kurs wartete schwerer Boden und leicht schlammiger Untergrund auf die Starter.
In der Pro-Klasse der Quads waren diesmal 13 Fahrer am Start, unter ihnen auch wieder der Titelverteidiger Max Freund und dessen größter Konkurrent des vergangenen Jahres und der Auftaktsieger von Walldorf, Kevin Ristenbieter. Die beiden hatten in Marisfeld zu Gunsten eines Quad-DM-Laufes auf ihren Start bei der German Cross Country-Serie verzichtet. Und beide wollten nun natürlich wieder mit Vollgas angreifen. Das gelang Kevin Ristenbieter – zumindest am Start – am besten. Während Max Freund schon wenige Meter nach dem Start im Feld festhing, konnte sich Ristenbieter mit freier Fahrt an der Spitze gleich einen Vorsprung heraus fahren. Doch natürlich ließ die Aufholjagd von Freund nicht lange auf sich warten. Der kämpfte sich durchs Feld und war bald in Sichtweite von Ristenbieter unterwegs.
Die beiden fuhren von da an erst einmal ihr eigenes Rennen und hatten fast eine Runde Vorsprung auf die Verfolger. Doch nach etwa der Hälfte des Rennens war der Spaß für Ristenbieter vorbei. Dem hatte es ausgerechnet auf der am weitesten entfernten Stelle von der Box das linke Hinterrad abgeschert. Dessen Bruder Daniel brachte ihm daraufhin ein neues Hinterrad und schenkte dafür sein eigenes Rennen vorzeitig her. Doch die Mühe sollte nicht viel nützen, denn wenig später erwischte es dann auch noch das rechte Hinterrad, und Kevin Ristenbieter musste sich am Ende mit dem 13ten Platz zufrieden geben. Max Freund hatte derweil an der Spitze freie Fahrt und konnte am Ende locker seinen Sieg nach Hause zu fahren. Platz zwei ging an Sandy Schulze, Dritter bei den Profis wurde Andre Sitzler.
Die Klasse der Sport-Fahrer war wieder einmal die am stärksten besetzte der Vierradfraktion. Über 20 Fahrer und eine Fahrerin gingen ins Rennen. Von denen kam bei den schweren Bedingungen aber fast ein Viertel nicht ins Ziel. Zwar hatte sich die Strecke schnell trockengefahren, allerdings gab es nur eine wirklich gute Spur, womit das Überholen und Überrunden nicht einfach war, musste man dafür doch die Idealspur verlassen. Am besten mit den schwierigen Verhältnissen kam wieder einmal Udo Bauerfeind zurecht. Der sicherte sich den dritten Sieg im dritten Rennen und ist damit schon jetzt einer der Favoriten auf die Meisterschaft.
Zum ersten Mal in dieser Saison landete Yvonne Röhrl in Mernes auf dem Podium. Die einzige Lady dieser Klasse hatte schon in Walldorf und Marisfeld mit starken Ergebnissen auf sich aufmerksam gemacht, in Mernes kam sie nicht einmal zwei Minuten nach Bauerfeind als Zweite ins Ziel und steht damit nun auch in der Meisterschaftswertung auf Platz zwei. Dritter wurde Marco Braasch.
In der ATV-Klasse war es natürlich der amtierende Meister Dirk Peter, der als Favorit in das Rennen startete. Der übernahm auch vom Start weg die Führung und hatte seine Klasse recht sicher im Griff. Einziger Fahrer, der dem Can-Am-Werkspiloten folgen konnte, war sein Markenkollege Nico Wiesel. Zwischenzeitlich hatte sich Wiesel zwar an Peter herankämpfen können, wirklich gefährden konnte er dessen dritten Sieg im dritten Rennen aber nicht. Platz drei ging an Tadeusz Wisniewski. Der Pole, der seit Beginn der Saison immer besser in Fahrt kommt, fuhr mit dem Podiumsplatz in Mernes seine beste Saisonplatzierung ein.
Kontakt: GCC German Cross Country
Mitte Juni hat Kymco-Importeur MSA die 2011er Modelle des taiwanesischen Herstellers präsentiert.
MSA-Managerin Irene Schieder konkretisiert: „Wir durften heute die Presse aus Deutschand und Tschechien auf dem Gelände des MSC Stiftland Mitterteich begrüßen. Kymco Deutschland präsentiert die Modellreihe 2011.“
Den Worten von MSA-Managerin Irene Schieder hinzuzufügen wäre, dass es hier in erster Linie – natürlich – um das brandneue Zweisitzer-ATV von Kymco ging, die MXU 500 4×4 IRS LoF DX, die, wie der Name bereits andeutet, nicht nur mit einer Zweipersonen-, sondern auch mit einer LoF-Zulassung als Land- oder forstwirtschaftliche Zugmaschine daherkommt, zumindest in Deutschland also mit offener Leistung von 25 kW (34 PS) angeboten und in dieser Spezifikation auch gleich beim taiwanesischen Hersteller produziert wird. Aufwändige Umbauten beim Händler bleiben also erspart.
Das Fahrzeug kommt mit einem zusätzlichen Sitz und einer angenehmen Rückenlehne für die zierliche Sozia daher. Um einen Zweisitzer mit verlängertem Chassis – wie die MAX-Modelle von Can-Am oder die Touring-Versionen bei Polaris – handelt es sich allerdings nicht. Der Radstand der ‚DX‘ ist der gleiche wie bei den bekannten MXU-500-Modellen, die seit 5 Jahren angeboten auch weiterhin im Programm bleiben.
So ist ausgerechnet der Zweipersonen-Betrieb, den sich die ‚DX‘ ja eigentlich auf die Fahne geschrieben hat, nicht die Stärke dieses ATVs: Trotz zusätzlichem Sitzpolster geht’s auf der Bank und in den Fußkästen recht eng zu, überdies ist das 499-Kubik Einzylinder-Triebwerk bei einem fahrbereiten Leergewicht des Fahrzeugs von 347 kg bereits mit einer Person nicht unterfordert.
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Positiv überrascht das Fahrzeug vor allem bei sportlicher Fahrweise: Durch seine härter ausgelegte Federung und Maxxis-Bighorn-Bereifung gefällt uns die ‚DX‘ gerade bei Drifts, Sprüngen und schnell überfahrenen Bodenwellen besser als die Solo-Versionen.
In der Summe bietet Kymco mit der MXU 500 IRS 4×4 LoF DX zwar endlich ein Allrad-ATV mit zwei Sitzen, Einzelradaufhängung, vorderer Differenzial-Sperre und LoF-Zulassung ab Werk, und auch der VK-Preis von 7.995 Euro geht in Ordnung. Ein großer Motor und einen langen Radstand verbleiben allerdings auf unserer Wunschliste.
Neu in diesem Jahr ist auch die MXU 450i 4×4. Seit Anfang 2011 ersetzt sie die Vorgängerin mit 400 Kubik und kommt – abgesehen vom vergrößerten Hubraum – nunmehr auch mit elektronischer Benzineinspritz-Anlage daher.
Was den Fahrspaß betrifft, hatten wir bei diesem Kymco-Modell noch niemals irgendwelche Zweifel. Im Video nimmt unsere tschechische Kollegin Olga Rouckova den geneigten Betrachter denn auch gerne auf eine Runde mit…
Auch wenn wir natürlich zugeben müssen, dass für den Spaß bei Kymco weniger die ATVs als vielmehr die Maxxer 450i zuständig ist. Mit CVT-Variomatik und Allrad-Antrieb ausgestattet – ebenso wie die MXU 450i 4×4 –, kann sich Olli bei diesem sportlich ausgelegten ATV in der Arena ganz auf ihre gute Figur konzentrieren.
Spaß beiseite und wieder an die Arbeit, und für die taugt in der Kymco-Range das Utility Terrain Vehicle (UTV) UXV 500 im höchsten Maße. Mit Lenkrad und Pedalen wie ein Auto zu fahren, verfügt das 560 Kilo schwere Fahrzeug über den von der MXU 500 bekannten Motor mit 499 Kubik und 23,5 kW (32 PS), außerdem einen Allrad-Antrieb, der sich auch während der Fahrt zuschalten lässt, sowie eine klappbare Ladefläche.
Ihren Spaß hat die tschechische Amazone Olli freilich auch mit diesem Fahrzeug, schließlich sorgt eine recht breite Spur für freudenreiche Donuts-Tauglichkeit – siehe den Video…
Im 2011er Programm sind natürlich auch weiterhin die bewährten Einsteiger-Fahrzeuge mit 250 und 300 Kubik, für welche der Name Kymco in der deutschen Quad-Gemeinde im hohen Maße steht und für die der Importeur mittlerweile auch umfangreiches Zubehör anbietet.
Verkaufsleiter Carsten Eckert erläutert: „Wir haben hier eine kleine Auswahl von unseren Speeds-Produkten, das ist unser Eigen-Label, das wir mitlerweile seit drei Jahren im Programm haben. Wir versuchen damit, dem Handel die Produkte, die tagtäglich gebraucht werden, zu liefern, ob es nun Batterien sind, Helme, Handschuhe, Reifen etc. Das Programm wird immer mehr ausgeweitet, wir haben teilweise schon wöchentlich neue Artikel darin, Kleinteile ebenso wie große, zum Beispiel Jacken und Gepäcksysteme. Ziel ist, dem Handel das, was tagtäglich gebraucht wird, an die Hand zu geben.
Weitere Einzelheiten in unserer folgenden Ausgabe >ATV&QUAD Magazin 2011/07-08<
Kontakt: MSA
Eigentlich ist es ja irgendwie jedes Jahr das Gleiche: immer zu Pfingsten treffen sich ein paar Hundert Motorrad- & Quadverrückte an einer Location, zu der Deutschlands größter Rennpromoter Baboons einlädt. Nicht etwa um zu feiern, aber eben doch um zu feiern. Denn wenn Baboons zu Pfingsten lädt, dann ist ‚Endurance-Day‘ – eines der größten Langzeit-Enduro-Rennen und Offroad-Happenings, das es in Deutschland und Europa gibt. 24-Stunden stehen für die Solomotorräder auf einem abgesteckten Rundkurs auf dem Programm, die Quadfraktion nimmt fette zwölf Stunden unter die Räder.
Obwohl sich beim Endurance Day an den Reglements nichts ändert und in jedem Jahr viele sagen, ‚dass mach ich nie wieder!‘ – nur um doch zwölf Monate später wieder am Start zu stehen, war es auch in diesem Jahr wieder etwas ganz Besonderes. Besonders war natürlich zuerst einmal die Location. Es ging auf den Eurospeedway Lausitzring, wo der MSC Hoerlitz in diesem Jahr Gastgeber war.
Die Starter, Betreuer und Fans erwartete ein Fahrerlager – so groß, dass neben dem Bereich der Boxengasse auch eine ‚Ruhezone‘ eingerichtet wurde, und die war weit genug vom Geschehen entfernt, um auch während des Rennen tatsächlich Ruhe zu finden. Auf die Quadfraktion, die bereits am Freitagabend um 21 Uhr an den Start ging, wartete ein etwa neun Kilometer langer Rundkurs, für den die meisten Fahrer rund 15 Minuten je Umlauf benötigten. Zwar sah die doch recht ‚flache‘ Strecke anfangs gar nicht allzu anspruchsvoll aus, doch vor allen Dingen die gut 70 bis 80 Prozent des Kurses, die durch den Wald führten, sollten im Verlauf des Rennens zu einer echten Belastungsprobe werden. Ausgefahren im sandigen Boden, Wellen und Löcher ohne Ende und tückische Baumstümpfe nebst Bäumen, die manch einem plötzlich ‚in den Weg sprangen‘, um unsanft klarzumachen, dass der Kurs eben doch nicht überall drei Meter Streckenbreite hat.
Jede Menge Staus, Unfälle und Autobahnsperrungen hatten dafür gesorgt, dass nicht alle Starter und Teams rechtzeitig auf dem Eurospeedway ankamen. Doch gewohnt unproblematisch wurde auch das Baboons-like gelöst: Alle, die zu spät kamen, konnten selbst nach Rennstart noch ihre Abnahme machen und ins Rennen einsteigen.
Und das sollte wieder einmal ein richtig spannendes werden. Klar, dass sich die Augen dabei vor allen Dingen auf die Ironman-Klasse richteten. Die war so stark besetzt wie noch nie zuvor. Über 30 Fahrer hatten schon im Vorfeld genannt, am Start waren immerhin 29 von ihnen. Als Favorit ging der Zweifachsieger Michael Grimm, vielen auch bekannt als ‚Iron-Mike‘ – nur mit einer ganzen Menge mehr Kondition als der ehemalige Box-Schwergewichtsweltmeister Mike Tyson aus Amerika ausgestattet – ins Rennen. Und obwohl Grimm sein Quad im Prinzip erst Stunden vor dem Rennen zusammengeschraubt und seit einigen Wochen keinen Meter gefahren war, ging der auch recht schnell in Führung. Ärgster Verfolger sollte ausgerechnet Quad-X-Berlin-Teamkollege Sandy Schulze sein, der zwischenzeitlich sogar die Führung übernehmen konnte. Doch so richtig glaubte keiner daran, dass Grimm zu schlagen sein könnte. Und der packte dann wieder einmal eine Schippe drauf und siegte am Ende mit satten drei Runden Vorsprung auf die Verfolger. Doch sehr zur Freude seines Teamchefs Kai Weber gehörten eben diese Verfolger auch zum Team Quad X Berlin. Hinter Grimm kletterten mit Sandy Schulze und Michael Holland gleich noch zwei Kawasaki-Piloten aufs Podium. „Wir haben hart gearbeitet, und es war wirklich ein hartes Rennen. Diesen Triumph haben wir uns verdient“, sagt Kai Weber nach dem Rennen.
In der Prestige-Class, in der drei Fahrer mit nur einem Quad die Standfestigkeit des Materials auf eine harte Probe stellen, sollte es das aus Tagewerben stammende RMX-Racing-Team auf KTM sein, das zu keiner Zeit einen Zweifel aufkommen ließ, dass der Sieg nur an diesem starken Trio vorbeiführen kann. Auf einer tatsächlich frisch aus der Kiste ausgepackten und im kompletten Orginalzustand stehenden KTM XC 525 nahm Teamchef Florian Meier den ersten Turn selbst in Angriff und kam schon aus der ersten Runde als Führender wieder. Mit dem schnellen Richard Schmidt und Langstreckenfuchs Torsten ‚Alti‘ Altmann raste das Team förmlich zum Sieg und konnte am Ende sogar das Tempo herausnehmen. Fünf Runden oder umgerechnet rund eine Stunde und 20 Minuten hatten sie im Ziel Vorsprung auf die Verfolger. Auf Platz zwei landete das Zweier-Team ‚Vollgas‘ bestehend aus Günter und Daniel Wouk, die auf einer Can-Am unterwegs waren. Platz drei ging an das Jump-’n-Ride-Team Stefan Blank, Patrick Kersten-Thiele und Torben Kuhlmann, die ihre GasGas immerhin 39 Runden über den Kurs prügelten.
Richtig eng ging es auch in der Triple Class zu. In der starten drei Fahrer auf drei Quads. Und auch hier sollten es Fahrer vom RMX-Racing-Team sein, die das Tempo vorgaben. Als die Scary3 hatten sich Andreas Rosenlöcher, Thomas Rust und Alexander Vogt eingeschrieben, und wer gesehen hat, wie sich diese drei reinhängten, der konnte schon das Fürchten kriegen. Weder technische Probleme noch ein Rust-Sprint über Hunderte Meter in voller Rennmontur, die nicht einmal ein Bauzaun stoppen konnte – seine KTM hatte den Dienst an der Zählstelle versagt – bremsten die drei ein. Sie siegten am Ende mit unglaublichen 48 Runden und holten sich damit auch den Overall-Sieg für die meisten gefahrenen Runden.
Nur eine Runde Rückstand hatten Matthias Geist, Heiko Spatz und Patrick Seits vom Team Quad Shop Altenstadt. Sie schafften 47 Runden. Und selbst die Drittplatzierten hatten in der Triple Class mehr Runden als alle anderen Fahrer und Teams der anderen Klassen gedreht. Martin Kunath, Hannes Propp und Michael Kunath vom VKKSK-Racing-Team brachten es auf 46 Runden und sicherten sich damit knapp den dritten Podiumsplatz vor dem rundengleichen zweiten Quad Shop Altenstadt-Team.
Einen fast schon unmenschlichen Fight um die Vergabe der Plätze lieferten sich gleich mehrere Teams in der Twin Class, in der jeweils zwei Fahrer mit zwei Quads unterwegs waren. Zuerst sah es so aus, als sollte das Eastside-Racing-Dresden-Team, bestehend aus Danny Jentsch und Andre Nowoisky die Klasse kontrollieren, doch im letzten Renndrittel hatten Christoph und Walter Kerscher den beiden schon fast den Schneid abgekauft. Doch für das Kerscher-Dou war nach zehn Stunden Schluss. Und dann waren es nur noch drei Teams. Quadparts Austria, das Mohr-Racing-Team und eben die Eastside-Jungs waren in einer Runde unterwegs. Am Ende war es Nowoisky, der den letzten Turn für das Eastside Racing Dresden-Team fuhr und den Sieg nach Hause brachte. Thomas Mohr und Normen Raneberg fuhren Platz zwei ein. Mike Schöpf und Kurt Neuert rollten exakt zwei Minuten später durch die Zählstelle und sicherten Platz drei für Quadparts Austria. Die Freude im Ziel kannte letztlich für alle Teams und Einzelfahrer, die die harten zwölf Stunden geschafft hatten, keine Grenzen.
Und wieder hörte man Sätze wie: ‚“Das mache ich nie wieder!“ Und man kann jetzt schon sicher sein, dass die, die das am lautesten sagten, die ersten sein werden, die im kommenden Jahr auf der Einschreibungsliste stehen.
Es ist eben immer wieder das Gleiche, alle Jahre wieder…
Kontakt: European Endurande Day
So ein-, zweimal im Jahr tourt Deutschlands größter Quadhändler mit ausgewählten Kunden. In diesem Jahr hat Joachim Schwab zur Ausfahrt auf das Can-Am Spyder-Treffen in Italien gerufen. Die Tour führte über viele zauberhafte Umwege, doch dazu später…
Zum ersten Mal hatte der kanadische Hersteller die Piloten seines Dreirads im Mai vergangenen Jahres ins österreichische Gunskirchen eingeladen, und ebenso wie im vergangenen Jahr gab’s auch heuer in Italien wieder jede Menge spektakuläre Spyder-Umbauten zu bewundern.
Mit dabei waren auch die Can-Am Spyder-Händler Günther Sacksteder (‚Sacksteder‘ in Saarlouis) und Joachim Schwab (‚Quad Stadel Schwab‘ in Burgoberbach), die den Event mit ihren Kunden angesteuert sind – eine sehr nette G’schicht, fand Joachim Schwab, und so entschloss er sich, das Ganze in diesem Jahr zu wiederholen.
Die Gelegenheit dazu ergab sich am ersten Juni-Wochenende. Über Himmelfahrt hatte die Can-Am Spyder Roadster Community zum Treffen nach Erba in die Lombardei / Italien gerufen – für die Anfahrt musste die Schwab-Karawane von Burgoberbach in Franken aus also die Alpen überqueren, und da hatte sich der Spyder-Händler vor allem für die Rückfahrt etwas Besonderes einfallen lassen. Doch dazu später…
Bereits am Himmelfahrts-Tag trafen sich rund 550 Can-Am-Spyder-Pilotinnen und -Piloten mit 328 Fahrzeugen aus 22 verschiedenen Ländern im Kongresszentrum ‚Lariofiere‘ in Erba auf dem 2011er Jahrestreffen der Can-Am Spyder Roadster Community. Die weiteste Anreise hatte Konstantin Voloshin aus Petropawlowsk-Kamschatski – nicht weniger als 10.800 Kilometer.
Während des zweitägigen Events konnten die Fans Ihre ATV-Fahrkünste auf einem speziell eingerichteten Parcours unter Beweis stellen und die neuesten Can-Am Spyder Roadster Modelle Probe fahren. Ein Highlight bildeten neben einer Strecke für Elektrokarts auch die Freestyle-Vorführungen des Twood-Teams, bei denen die Can-Am Werksfahrer Dirk Peter und Michael Krambehr aus Dittrichshütte auf ihrer Renegade bzw. Outlander 800 spektakuläre Stunts vorführten.
Für eine nette Show sorgen auch zwei talentierte Stuntpiloten – einer von ihnen wagte die Sprünge sogar mit zwei fehlenden Rädern.
In erster Linie ging’s den TeilnehmerInnen und BesucherInnen freilich darum, was Kreative aus ihren Can-Am Spyders gemacht hatten. Das meistbeachtete Fahrzeug dürfte ein Offroad-Camouflage-Umbau gewesen sein, der allen Vermutungen zum Trotze weder aus Vietnam noch Afghanistan stammt, sondern aus Italien.
Wir erinnern uns noch gut an das erste Can-Am Spyder-Treffen, zu dem der kanadische Hersteller im Mai vergangenen Jahres die Piloten seines Dreirads ins österreichische Gunskirchen gerufen hat. „Comin’ Home“ lautete das Motto, schließlich traf man sich beim Rotax-Werk, in dem Bombardier Recreational Products (BRP) die Motoren seiner Can-Am-Fahrzeuge herstellen lässt.
Und wie schon in Gunskirchen, brachen auch heuer in Italien alle 328 Spyder Roadster gemeinsam zur Erkundung der wunderschönen Lombardei und des Comer Sees auf – leider hatte man bei BRP vergessen, Petrus ein Angebot zu machen, das er nicht ausschlagen konnte, und so öffnete der Wettergott just während der Ausfahrt seine Schleusen mächtig, was in Verbindung mit der doch sehr italienischen Organisation zum Zerfall des Trosses führte – am Ende wusste kaum einer mehr, wo es langgeht.
Doch kein Problem – die TeilnehmerInnen trungen’s mit Humor und freuten sich auf die Premierung der schönsten Spyder-Umbauten – der Gewinn ging sonderbarer Weise NICHT an den motocrossbereiften Italiener, sondern an Claude Derail aus Frankreich für seine Spyder, deren Decor vom Film Avatar inspiriert ist.
Immerhin zeigte sich bei der Präsentation, dass man mit einer Can-Am Spyder trotz aller elektronischen Helferleins auch richtig Gummi geben kann – siehe den Video…
Zum gemütlichen Teil ging´s dann am Abend über: Auf einem Gala-Dinner freute sich Bernard Leblanc von Bombardier Recreational Products darüber, mit dem Spyder-Treffen eine neue Tradition begründet zu haben.
Danach wurden die Trophäen überreicht. Eine solche erhielt auch Harald Gardeweg aus Deutschland – er war der erste, der sich zum Event angemeldet hatte, und das noch bevor die offizielle Anmelde-Webseite überhaupt online gewesen ist.
Der Heimweg führte den Quadstadl-Tross zunächst einmal in das schöne Zillertal.Genauer gesagt: ins Gasthaus Baumannwiesköpfl auf mehr als 1000 Metern Seehöhe, wo die Welt noch in Ordnung ist.
Doch um mal ganz ehrlich zu sein: Allein um Heidi zu lauschen, sind die Franken nicht ins Zillertal gekommen.
Nach dem Weckruf des Hahns und dem anschließenden Kater-Frühstück hieß es dann am nächsten Morgen, Abschied zu nehmen von Bauernhof und Streichelzoo. Und Heidi, versteht sich.
Versüßt wurde der Heimweg durch zahlreiche pittoreske Umwege. Denn für die Heimreise ließ sich die Quadstadl-Karawane Zeit: Joachim Schwab führte die Spyder-Pilotinnen und Piloten über viiiiiiiele kleine Pass-Straßen nach Kitzbüehl.
Wohin die Reise geht? Na klar: in Kitz kann der Weg nur ins Szene-Beisl ‚Bei Rosi‘ führen. Schließlich wär´s doch gelacht, wenn Heidi nicht zu toppen wär´. Den Spyder-PilotInnen und -Piloten aus Franken hat’s Spaß gemacht. „Schön, dass sich Spyderfahren mit so vielen netten Gesprächen verbinden lässt“, sagt Schwab-Kunde Frank Wunderle.
Nach so viel alpenländischem Kulturgenuss freuen sich die Franken denn auch schon auf die nächste Quadstadl-Ausfahrt im kommenden Jahr.
Der Gründer und Inhaber von Quad Stadl Schwab im fränkischen Burgoberbach zählt zu den ersten Quadhändlern in Deutschland, und er gilt nach wie vor als größter Quadhändler hierzulande. Als Vertragshändler von Can-Am (ATV, Spyder und Side-X-Side), Kymco, GG und Yamaha bietet Quad Stadl Schwab auch vielfältige individuelle Umbauten, das Spektrum reicht vom Motor-Tuning bis hin zu Sonderlösungen für Arbeits-Einsätze.
Mit ausgewählten Kunden startet der Quadhändler gelegentlich Touren wie die hier beschriebene zum diesjährigen Can-Am-Spyder-Treffen nach Italien.
Kontakt: Quad Stadel Schwab
Weitere Infos unter BRP Germany