Grün und giftig, so stand sie da. Was ehemals eine SMC 500 war, wurde unter anderem durch ein Yamaha-Vierzylinder-Reihentriebwerk mit 95 PS und vielen Anpassungen zu einem echten Straßenflitzer. Der Kundenauftrag, den Jens ‚Rudi‘ Rudolf hier umsetzte, ist nur einer von mittlerweile weit über 200 Quad-Umbauten. Seine Spezialität ist dabei die Umrüstung auf Motoren, die einst ihren Dienst in Motorrädern taten.Eigentlich war Jens Rudolf immer ein Motorradfahrer. „Irgendwann, so Ende der 90er, hatte ich dann an einem Tag gleich zwei Schlüsselerlebnisse, die mir doch sehr zu denken gegeben haben.“ Die Konsequenz war, dass der heute 47-Jährige sich entschied, das Hobby Motorradfahren komplett aufzugeben. „Ich habe alles verkauft, sechs Jahre lang war dann komplett Ruhe in Sachen motorrisiertem Hobby.“ Doch irgendwann hat es in den Fingern gekribbelt. Ein Motorrad kam nicht wieder in Frage, aber ein Quad sollte her. Die erste Maschine war eine Yamaha YFM 660 Raptor, die schon in den ersten sechs Monaten gut 25.000 Kilometer auf die Uhr bekam. „Dann gab der Motor den Geist auf.“ Ein neuer Motor wurde eingebaut, doch auch der hat letztlich nur 12.000 Kilometer geschafft, bevor er das Zeitliche segnete. „Da fragt man sich schon, wieso ein Motorradmotor so lange hält, und ein Quadmotor schafft nur den Bruchteil an Kilometern.“
Die Antwort lag auf der Hand: ins Quad gehört ein ordentlicher Reihenmotor. Mit technischem Verständnis gesegnet realisierte ‚Rudi‘ seinen ersten Quad-Umbau. Als Triebwerk wurde eine Yamaha FZR 600 zerpflückt und ihres Motors beraubt. Neben dem Verbau des Motors wurden Rahmenverstärkungen vorgenommen, das Fahrwerk wurde komplett verändert, die Bremsen wurden verstärkt, die Auspuffanlage wurde komplett selbst gebaut… und siehe, es wurde gut. „Ich bin mit dem Teil dann auf ein paar Quadtreffen gewesen – naja, das war der Anfang. Mittlerweile gibt es den QRP Quad-Roller-Point, und ich mache seit fast 15 Jahren Umbauten von ATV und Quads.“
Die giftig grüne SMC ist dabei nur eines von mittlerweile weit über 200 Projekten, die Rudi selbst entwickelt oder im Kundenauftrag umgesetzt hat. In ihr wurde der Vierzylinder einer Yamaha FZS 600 verbaut, auch das Fahrwerk wurde komplett überarbeitet. Der Krümmer, komplett aus Edelstahl, ist ein Eigenbau. Ebenso wurde unter der Sitzbank ein großer Stauraum geschaffen, der neben Platz für Utensilien auch die Batterie beherbergt. „Das Fahrzeug ist bei uns komplett nach den Kundenwünschen entstanden, und so läuft es eigentlich fast immer.“ Die Kunden bringen das Quad als Grundlage und besorgen einen Motor, der verbaut werden soll. Häufig fällt die Wahl dabei auf ein Yamaha-Triebwerk, da diese relativ kompakt gebaut sind. „Der Kunde steht quasi mit einer Kiste Schrauben vor der Tür, und ich mach dann was draus.“
Jens Rudolfs persönlicher Liebling ist übrigens der Umbau einer 700er Yamaha Raptor, die einen FZS 1000 Motor verpasst bekam. „Das Quad habe ich vor ein paar Jahren für einen sehr guten Freund gebaut, der kürzlich verstorben ist. Das Quad kam nun über die Witwe wieder zu mir in den Laden.“ Ein nochmaliger Verkauf der „Blue Diamond“, wie das Quad nach dem Umbau genannt wurde, ist ausgeschlossen. „Das gebe ich nicht mehr her. Es wird im Moment von mir selber gefahren und bleibt hier.“
Eines von Rudi´s Langzeitprojekten wurde schon vor fünf Jahren begonnen „und wahrscheinlich werde ich auch in diesem Jahr wieder nicht damit fertig werden.“ Eine Kawasaki KFX 700 soll künftig mit einem 6-Zylinder Motor einer Kawasaki Z 1300 befeuert werden. „Das ist ein Projekt, mit dem ich eigentlich nur mal sehen wollte, was so alles machbar ist.“ Und auch wenn die Kawa noch nicht fertig ist, ist schon klar: „Alles ist machbar, nichts ist unmöglich.“ Soweit Rudi weiß, hat sich bisher noch keiner an einen Sechszylinder-Quad-Umbau gewagt.Doch so lange Rudi weiterhin soviel mit Kundenaufträgen zu tun hat, fristet seine KFX ein etwas unbeachtetes Dasein. „Im Moment bin ich dabei, einer Explorer Urano einen 1200er-V-Max-Motor zu verpassen. Auch wieder ein tolles Projekt.“
So ganz nebenher ist Rudi in diesem Jahr auch noch umgezogen. Sein QRP Quad-Roller-Point ist seit einigen Tagen nicht mehr in Gudensberg, sondern im ein paar Kilometer entfernten Felsberg zu finden. dlw
Kontakt: > QRP Quad Roller Point <
Eigentlich sollte der diesjährige Yamaha YXZ 1000R Cup mit mehreren Rennen über die Bühne gehen… aber klar… Corona machte auch hier den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Die Meisterschaft wurde letztlich auf das 24-Stunden-Rennen im Rahmen der German Offroad Masters zusammengestrichen. Und das ging vor ein paar Tagen im polnischen Olszyna über die Bühne.Bedingt durch die Corona Pandemie stellten sich die Teilnehmer des Yamaha YXZ1000R Cups Deutschland 2020 der größten Herausforderung die es im Motorsport gibt… einem 24h Rennen. Das jährlich im Rahmen der German Offroad Masters GORM ausgetragene 24-Stundenrennen im polnischen Olszyna stand lange auf der Kippe, konnte aber letztlich doch ausgetragen werden.Da die ersten 5 Rennen zum Yamaha YXZ1000R Cup Deutschland 2020 Pandemie bedingt ausgefallen sind, konzentrierte sich die Cupleitung auf das 24h-GORM-Rennen. Dieses Rennen wird für 2020 auch leider das einzige sein, das der Cup bestreitet.
Da der Cup eigentlich für Solofahrer ausgeschrieben ist stellte dieses 24h Rennen ganz besondere Herausforderungen an die Teilnehmer. Da man so ein Rennen nicht alleine bestreiten kann suchten sich die Cupteilnehmer zusätzliche Piloten. Neben erfahrenen Offroadspezialisten gab es auch den einen oder anderen Neuling in diesem Sport. Rene Lamprecht fuhr das erste mal ein Offroadrennen. Rene, der allerdings nicht in der Cupwertung gelistet wurde, fuhr mit dem von Cardiff Motorsport vorbereitetem Yamaha YXZ1000R auf Platz zwei der Gesamtwertung und brannte sogar die schnellste Runde seines Teams auf den Kurs. Tolle Leistung fürs erste mal. Nach seinen Aussagen wird er wohl dem Sport treu bleiben.
Das Rennen gestaltete sich als äußerst schwierig. Die Fahrer kämpften, wie meist in Olszyna, mit der extremen Staubentwicklung. Die ersten Stunden kämpften sich die Fahrer mit Null Sicht über die Strecke. Erst später im dunklen bei aufkommender Feuchtigkeit wurde es etwas besser. Das Newcomer-Team Bielenberg-Kauffman-Braun übernahm sogar kurzzeitig die Gesamtführung. Ein kleiner Umfaller und ein Reifenschaden warfen das Team jedoch wieder zurück.
Eine tolle Leistung zeigte auch das Team Linné. Schnell und vor allem schonend bewegten die drei Fahrer das Yamaha YXZ1000R über die gut 17 Kilometer lange Runde der Strecke. Das serienmäßige Fahrzeug zeigte keinerlei Schwächen. latz 1 in der Cupwertung war der Lohn für die clevere Fahrt.
Pechvogel war leider das Team Ziegltrum. Sie kämpften von Anfang an mit Problemen, schafften es dennoch über die Ziellinie. Als echter Sportsmann schleppte Thomas Ziegltrum das gestrandete Fahrzeug von Markus Bielenberg über die Ziellinie. Das Team Bielenberg hatte mehr Runden als Ziegltrum und landete somit vor dem Mann aus Bayern.
Das 24h-Rennen war eine echte Herausforderung für die Yamaha YXZ1000R Cup Deutschland Teilnehmer war. Alle gaben ihr bestes und hatten sehr viel Spass. Einmal mehr zeigte sich dabei, dass die Technik des Yamaha YXZ1000R nahezu allen Strapazen gewachsen ist. dlw
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