Die Rennsaison nimmt nach der langen Sommerpause wieder Fahrt auf. Waldbrandstufe 5, das Schreckensgespenst des hochsommerlichen und sehr trockenen Wetters, machte es den Veranstaltern schwer, nachhaltigen Motorsport zu bieten. „Es wird sicherlich eine staubige Angelegenheit werden”, prognostiziert Jan Hoffmann, seines Zeichens Vorsitzender des Südharzer MSC in Hamma. Es wurde dann aber doch weniger dramatisch als vorausgesagt. Ein kräftiger Wind verlagerte die aufgewirbelten Staubwolken, auf knallhartem Boden wurde im Südharz bei der DMV-Cross-Country-Meisterschaft spannender Rennsport geboten.

7. Endurance Masters Lauf 2018: Side-by-Sides

„Eine der geilsten Strecken, auf denen ich mit dem Side-by-Side gefahren bin“, strahlt SXS-Meisterschaftsleader Christian Böhnke nach dem 7. Endurance Masters-Lauf im nordthüringischen Hamma. Christian musste zwar den zweiten Lauf mit defektem Maverick vorzeitig beenden, in der Tabelle führt der Norddeutsche allerdings noch immer mit großem Vorsprung. Den Sieg bei den Buggys holte sich Lokal-Matador Mario Schütze, der die bei der GORM erstmals eingesetzte neue Wildcat XX auch bei den Endurance Masters erfolgreich zum Einsatz brachte. Die Strecke bei Nordhausen ist überwiegend breit genug, um einen sportlich gerechten Verlauf zu garantieren. Die Buggy-Truppe startete wie bei einer Rallye-Sonderprüfung auch in Hamma einzeln gegen die Uhr. Eine ausgewogene Kombination aus kniffligen Enduro-Passagen und schnellen MX-Abschnitten entspricht ganz der Cross-Country-Philosophie.

Eigene Wertungsklassen: Auch für Kinder unter 10 Jahren

Zweimal 20 Minuten, das ist die Aufgabe, die von den unter 10-Jährigen zu bewältigen ist. Zweitakter oder doch ein preiswerter Viertakter, die Endurance Masters schreiben zwei Klassen aus, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Bei den 4-Takt-Kids sind es die 90er Yamahas, die das Geschehen bestimmen. Ben Wolfram aus Salzwedel ist schon das 3. Jahr in dieser Kategorie am Start. Nach seinem Sieg in Hamma wird ihn wohl keiner an der Titelverteidigung hindern können. Die 2-Takt-Klasse wird von den schnellen Apex beherrscht. Franz Stolle galt bei Saisonstart als Favorit bei den Zweitaktern. Der 9-Jährige, welcher für den Kinder Motorsportverein Hohenprießnitz e.V. am Start ist, trifft auf harte Konkurrenz aus der Slowakei: Oliver Kotuc mit der kleinen Kawasaki führt 2 Rennen vor Saisonende überlegen in der Meisterschaft.
Die beiden Rennkategorien der Jugendlichen bis 14 Jahren sind fest in Yamaha-Hand. Bei den großen Youngstern verteidigt Zbynek Bartos auf der 250er mit einem weiteren Sieg die Tabellenführung. Justin Linke und Lennox Quellmalz liefern sich dahinter spannende Kämpfe.

Iron-Man oder Lite: 3 oder 1,5 Stunden Fahrzeit

3 Stunden, das ist das traditionelle Renn-Format, das bei den Endurance Masters von den Quads und ATVs in den Iron-Man-Klassen unter die Räder genommen werden muss. Bei den Quads holte sich der Rüderdorfer Uli Schirnick den Sieg, in der ATV-Klasse siegte erneut Andreas Rosenlöcher auf der großen Polaris. Wem die 3 Stunden zu heftig sind, für den gibt es auch Alternativen. Die beiden Lite-Klassen sehen nach 1,5 Stunden die Zielflagge. Niklas Wittek und Adam Krisiak entschieden in Hamma die Sprint-Klassen für sich. Alternativ zu den Einzelkämpfer-Kategorien gibt es natürlich auch die Möglichkeit, mit einem zweiten Piloten als Team zu fahren. Die KTM-Piloten Thomas Rust und Alexander Vogt führen in der Meisterschaft. Platz 1 ging an die Mannschaft Nico Zerbst und Tom Wolfram, die auf ihren Yamahas besser in Schwung kamen.

Endspurt: Noch zwei Rennen

Noch stehen in der diesjährigen DMV-Cross-Country-Meisterschaft zwei Wertungsläufe an. Ursprünglich sollte am Lausitzring gestartet werden, doch die finanziellen Forderungen des Streckenbetreibers zwangen den Serien-Promoter dazu, die Veranstaltung abzusagen. Der nächste Lauf wird am 29. September im brandenburgischen Spremberg stattfinden. gab

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