1. GCC Lauf 2015: Schlammschlacht in Walldorf
Mit dem 1. GCC Lauf 2015 zur deutschen Maxxis Cross Country Meisterschaft begann die Saison für die Teilnehmer gleich recht verheißungsvoll. Gut gefüllte Starterfelder in den vier ausgeschriebenen Klassen versprachen somit Spannung von der ersten bis zur letzten Minute. Die immer größer werdenden Zuschauerzahlen taten ein Übriges dazu, um den Auftakt gebührend zu unterstreichen.
1. GCC Lauf 2015: Gut gefüllte Starterfelder
Nachdem der gesamte Samstag regenfrei geblieben war, zeigte sich das Wetter am Sonntag deutlich wechselhafter. Wie schon so oft in den vergangenen Jahren, fing es auch dieses Mal genau pünktlich zum Start der Quads an zu regnen. Der kurze Regenschauer sollte sich für den späteren Verlauf des Rennens aber dann doch noch als nahezu ideal erweisen.
Einer der wenigen Piloten, die sich zunächst große Sorgen wegen des Regens gemacht hatten, war der Can-Am-Pilot Richart Schmidt vom Team Parthen PowerSports. Er hatte nach eigener Ansicht für Regen die falschen Reifen aufgezogen und sah sich schon vor Beginn des Rennens als der große Verlierer. Dass es im Leben wie auch im Rennen manchmal anders kommt als vorgesehen, sollte sich später jedoch noch klar herausstellen.
Klasse XC Quad Pro
Abgesehen vom Start, den der Amerikaner Eddie Hernandez vom Huby Racing Team auf Suzuki für sich entscheiden konnte, hatte Richart Schmidt direkt dahinter mehr als gute Chancen, von Anfang an vorne mit dabei zu sein. Dahinter folgten zunächst noch Adrian Schneider vom ASS Polaris Racing Team, Damian Rajczyk auf Yamaha und Andre Hoßfeldt vom MC Moorgrund / Quadshop Altenstadt auf Yamaha. Der amtierende mehrfache Cross Country Meister Max Freund vom Team Quad Briel Can-Am Germany und dessen langerjähriger Dauerrivale Kevin Ristenbieter kamen am Start dagegen schlecht weg. Grund dafür war zumindest bei Max Freund die Tatsache, dass noch einige Einstellungen am Fahrzeug vorgenommen werden mussten und er deshalb erst spät zum Vorstart kam, wodurch die besten Plätze bereits vergeben waren.
Richart Schmidt hatte noch innerhalb der ersten Runde die Führung übernommen und sich sogleich von Rest des Feldes abgesetzt. Seine Bedenken in Bezug auf seine Reifen waren also schon zu diesem frühen Zeitpunkt nur noch Makulatur. Der Pole Damian Rajczyk hielt für kurze Zeit den zweiten Rang, ehe diesen Max Freund übernommen hatte, nachdem er binnen zweier Runden durch das komplette Feld gepflügt war und sich jetzt auf die Verfolgung von Richart Schmidt gemacht hatte. KTM-Pilot Kevin Ristenbieter vom RMX Racing Team war ebenfalls auf dem Vormarsch und übernahm wenig später den dritten Rang, den kurz zuvor noch Damian Rajczyk innehatte. Frank Geiling vom Geiling Mohr Racing Team, auf Honda unterwegs, machte ebenfalls nicht lange Federlesen und übernahm im direkten Anschluss Rang vier.
Nach sechs Runden war Max Freund am Heck von Richart Schmidt´s Can-Am angelangt und eine Runde später auch schon vorbei. Also ähnlich wie bei vielen Rennen in der letzten Saison. Doch dieses Mal war die Geschichte noch nicht zu Ende. Denn obwohl Richart Schmidt zunächst einmal einige Zeit auf Max Freund liegen ließ, gab er das Rennen noch lange nicht verloren. Innerhalb von vier Runden eliminierte er den gesamten Vorsprung von Max Freund, ließ diesen hinter sich und gab ihm für den Rest des Rennens nicht mehr den Hauch einer Chance, an ihn heranzukommen, geschweige denn ihn zu überholen.
Trotz eines kurz vor Rennende aufgetretenen Plattfußes an der Hinterachse fuhr Richart Schmidt mit knapp einer halben Minute Vorsprung sicher und ungefährdet vor Max Freund als Erster über die Ziellinie. Dieser musste nach einem dreiwöchigen USA-Trip und entsprechend fehlendem Training der Tatsache Tribut zollen, nicht genügend Kondition für eine Schlussattacke auf Schmidt gehabt zu haben. Die Plätze dahinter gingen ohne weitere Veränderungen an Kevin Ristenbieter und Frank Geiling. Der fünfte Platz ging am Ende noch an Michael Holland auf Kawasaki, nachdem gegen Mitte des Rennens Damian Rajczyk das Rennen vorzeitig hatte aufgeben müssen und Dominik Seibold vom Geiling Mohr Racing Team noch hinter Eddie Hernandez zurückgefallen war, der als Sechster das Rennen beendet hatte.
Klasse XC Quad
In der Quadklasse hatte – vom Start einmal abgesehen – kein anderer als Yamaha-Pilot Kevin Müller vom Geiling Mohr Racing Team das Sagen. Nachdem er die vor ihm liegenden Chauffeure Aubrey Hernandez von Huby Racing, Marius Kernchen (Geiling Mohr Racing Team, KTM) und Florian Goll (MCC Eckartsborn / Big Bug Racing) abgefertigt hatte, ließ er sich die Führung bis zum Ende des Rennens nicht mehr aus der Hand nehmen. Marius Kernchen verlor nach einigen Runden auf dem zweiten Platz zunehmend an Boden und musste den KTM-Piloten Max Kubat vom RMX Racing Team den zweiten Platz überlassen, der diesen ebenfalls bis zum Überqueren der Ziellinie nicht mehr aus der Hand gegeben hatte.
Auf dem dritten Platz verweilte alsbald der Yamaha-Fahrer Patrick Seitz von TMF-Racing / Quadshop Altenstadt, da Kevin Hof (MS-Racing, Kawasaki) denselben schon am Ende der ersten Runde verloren hatte und das Rennen zu einem späteren Zeitpunkt auch noch vorzeitig beenden musste.
Florian Trageser vom Quadshop Altenstadt Racing Team / MCC Eckhartsborn, unterwegs auf Yamaha, beendete das Rennen schlussendlich noch vor Harald Unseld von Can-Am-Seibold / MC Windsberg, der die Zielflagge auf dem fünften Platz liegend zu Gesicht bekam.
Klasse XC Quad Senior
Das Rennen der Senioren verlief in fast chronologischer Weise wie das Rennen der Quadklasse. Auch hier hatte bis auf den Start, den der Shadow Quad Racing Team Pilot Norbert Schürgers auf Yamaha für sich entscheiden konnte, kein anderer als Marco Fitze von MX Straub auf Kawasaki die Nase vor dem Rest des Feldes. Marco Braasch vom Quad Briel Racing Team übernahm bis zum Ende der ersten Runde die zweite Position, musste diese aber wenige Runden später wieder an Norbert Schürgers abtreten. Der ganz zum Schluss gestartete Slowene Igor Fabiani von AMD Radovljica-quadsquad.si rollte auf seiner Suzuki buchstäblich das Feld von hinten auf und lag bereits nach sechs Runden auf dem sechsten Platz hinter dem Yamaha-Piloten Norbert Schatten, dem Teamchef des Shadow Quad Racing Teams.
Wenig später war für Marco Braasch das Rennen aber schon wieder zu Ende und Igor Fabiani erbte dessen dritten Platz, nachdem er kurz zuvor noch Norbert Schatten hinter sich gelassen hatte. Bezogen auf den Endstand des letzten Jahres hätte wohl jeder gedacht, dass dies zugleich der Endstand des Rennens hätte werden können. Doch weit gefehlt, denn noch in der letzten Runde musste Norbert Schürgers den dritten Platz seinem Teamchef überlassen, nachdem er schon einige Runden zuvor Igor Fabiani nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Damit war Norbert Schatten wohl die größte Überraschung des Tages überhaupt geglückt, und ihm war ein Plätzchen auf dem Siegerpodest sicher. Freudestrahlend tanzte Norbert durchs Fahrerlager und genoss sichtlich das Bad in der Beifall klatschenden Menschen-Menge. Fünfter wurde unterdessen Holger Novotny vom MSC Aufenau im Team Quadshop Altenstadt auf Suzuki.
Klasse XC ATV
Ein wahrlich interessantes Bild bot sich bei den ATVs schon vor dem Start. In einer ganzen Reihe knallgelber Can-Ams stand mittendrin eine einzige Kanadierin in leuchtendem Rot. Und genau diese reihte sich am Start direkt hinterm Führenden Franz Ackermann von Fahrzeugservice Ackermann ein. Eigner des roten Gefährts war kein anderer als Peter Koppe vom gleichnamigen Enduro-Quad-Team Koppe.
Wie bei den anderen Klassen galt auch hier das Thema Beständigkeit: Daniel Fischer vom Parthen PowerSports Racing-Team hatte das Rennen von der ersten bis zur letzten Runde bestimmt. Die Plätze zwei und drei lagen ebenfalls das ganze Rennen über bei Franz Ackermann und Alfred Schäfers von ATV Racing Team Moto Car Wiesmoor, jedoch mit der Ausnahme, dass Alfred Schäfers in der neunten Runde kurzzeitig seinen dritten Platz für Uldis Freimanis von UTF Racing frei machen musste. Marco Sturm von Parthen PowerSports hielt sich fast das ganze Rennen über auf der fünften Position auf, musste sich gelegentlich auch etwas weiter hinten einreihen, beendete das Rennen aber schließlich doch auf seinem fast schon ihm angestammten fünften Platz. x / Bilder: Rudolf Schuler
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