Eble 4×4 Guided Balkan – Rallye Tagebuch, Tag 6 und 7
Am Tag 6 der Balkan Offroad Rallye steigt die Monster-Etappe: Über 640 Kilometer geht es am 18. September einmal durch das halbe Land bis hinunter ans Meer in das Dorf mit dem unaussprechlichen Namen Shkorpilovtsi. Über 350 Kilometer sind die drei Wertungsprüfungen lang. Heute werden Vorentscheidungen fallen.
Für Rod und Tim passiert das schon am frühen Morgen: Sie haben sich gestern auch noch die rechte Hinterradschwinge verbogen – genau am Anlenkpunkt zum Rahmen. Das könnte das Serviceteam zwar geradebiegen, aber die Schwinge kann danach jederzeit brechen. Teamchef Eble entscheidet, die Startnummer 171 vorerst aus dem Rennen zu nehmen.
Adrian und Peter gehen die Strecke souverän an. An zwei Stellen sind Treffpunkte mit dem Serviceteam vereinbart, die sie auch planmäßig erreichen. Die Yamaha läuft wie ein Uhrwerk, die beiden sind bester Laune.
Die Guided Guys haben heute einen Onroad-Reisetag. Als allerletztes Fahrzeug verlässt der Eble-Transporter samt Anhänger mit den Buggys drauf das Camp in Starosel. Die Stimmung an Bord ist gut, aber der topfebene Teil Bulgariens ist schon ziemlich langweilig. Das eine oder andere Nickerchen bleibt unvermeidlich. Gegen 17:30 Uhr erreichen sie das dritte Camp direkt am Strand und suchen erstmal ein schönes Plätzchen für das Team – mit Meerblick.
Kurze Zeit später schreibt Adrian, dass sie bereits über eine halbe Stunde am Start zu WP 3 warten müssen. Die Strecke ist gesperrt. Die Fahrzeuge stauen sich. Angeblich hat es einen schweren Unfall etwa 3 Kilometer nach dem Start gegeben. Mehr ist nicht bekannt. Die WP trägt den schönen Namen ‚Sunset‘.
19. September 2019: Tag 7, Schleife um Shkorpilovtsi
Nachtrag zu gestern: Der Unfall der Startnummer 210 in der letzten WP verlief glimpflicher als zunächst befürchtet: keine schweren Verletzungen, nur Prellungen für die Besatzung. Die Erleichterung ist überall spürbar.
Für Rod ist die Rallye vorbei. Seine Hinterradschwinge ist eine Spezialanfertigung. Da müssen auch die hilfsbereiten Franzosen, die ihm schon zweimal aus der Patsche geholfen haben, passen.
Rods Beifahrer, der arme Tim, hat bis jetzt reichlich wenig von der Balkan Offroad gehabt. Deswegen fährt er heute bei den Guided Guys mit. Die haben Blut geleckt und sind wild entschlossen, auch diesmal die gesamte Etappe mit allen drei WPs zu fahren. Die zweite hat der Veranstalter um 60 km verkürzt – nach der gestrigen Monsteretappe sicher ein Segen für viele Teilnehmer.
Adrian und Peter starten um 10:40 Uhr in die Etappe. Unterwegs setzt der Regen ein. Dementsprechend verdreckt kommt die Yamaha ins Ziel. Als hätten sie es geahnt, haben die Veranstalter schon einen Waschplatz vorbereitet.
Überhaupt ist die Balkan Offroad eine top-organisierte Veranstaltung. Die Fahrerbesprechungen sind dreisprachig, absolut präzise und erfreulich kurz. Die täglichen Ergebnisübersichten gibt es fast in Echtzeit. Die Roadbooks sind handlich, übersichtlich und so gut wie fehlerfrei. Für die Strecken gibt es Lob von allen Seiten. Es ist alles dabei – von technisch anspruchsvollen Abschnitten bis hin zu Speed-Etappen.
Vor allem aber wird die Balkan Offroad von einem angenehmen Spirit getragen. Die fast 100 Orga-Leute sind stets hilfsbereit, wissen immer, was zu tun ist, nie kommt Hektik auf. Das scheint sich auf das gesamte Teilnehmerfeld zu übertragen. Dazu kommen durch die Bank weg gute Hotels mit gutem Essen. Zu verbessern sind nur die furchtbar trockenen Sandwiches im täglichen Lunchpaket, sie sollen bereits zu einigen Erstickungsanfällen geführt haben.
Adrian und Peter erreichen den 9. Platz in der vorläufigen Tageswertung. Als die Guided Guys in den Glory Path – so heißt die WP 3 – starten, wird der Regen stärker. Das Schwarze Meer hatten sich viele ein wenig sonniger vorgestellt. Kurz nach 7 sind sie im Camp – verdreckt aber glücklich. kku
Kontakt: > Eble 4×4 Offroad Experience <
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