09.08.2017
Rennsport

GORM 24-Stunden-Rennen 2017: Schlammschlacht in Schlesien

Mit Freunden teilen auf    

GORM 24-Stunden-Rennen 2017: Rage Buggy vom Quadrausch-TeamBeim GORM 24-Stunden-Rennen 2017, das vom 28. bis 30. Juli im polnischen Olszyna ausgetragen wurde, hat zunächst einmal das Sommerwetter seine Muskeln spielen lassen. Noch am vor dem Event jammerte Streckenbetreiber Jacek Liszkowski über die Unfahrbarkeit der Strecke: „Ich habe noch nie solche Regenfälle in Olszyna erlebt, die Strecke hier kannst du kaum zu Fuß überqueren.” Jörg Sand, der Organisator vom GORM 24-Stunden-Rennen 2017, blieb trotzdem gelassen – selbst als es 6 Stunden vor dem Start noch immer nicht gelungen war, die Auffahrten mit den Orga-Geländewagenohne ohne fremde Hilfe zu bewältigen. „Wir werden starten”, war sich ‚Mister Gorm‘ sicher. Sonne und Wind ließen den schlesischen Offroad-Parcours schnell abtrocknen. Mit einer Stunde Verspätung ging’s dann in die große Schlacht.

GORM 24-Stunden-Rennen 2017: SxS & ATVs als Favoriten

GORM 24-Stunden-Rennen 2017: Side-by-Sides als Favoriten auf Tages- und GesamtsiegATVs, Quads, Buggys und Geländewagen haben beim GORM 24-Stunden-Rennen 2017 um Platzierung und Ehre gekämpft. Die zahlenmäßig stärkste Riege rekrutierte Jörg Sand in diesem Jahr in der T3-Kategorie, in welcher Buggys jeder Couleur nicht nur um den Klassensieg angetreten sind: Sie gelten als die großen Favoriten auf den Gesamtsieg der German Offroad Masters (GORM). Zwei Polaris RZR Turbo von Strien und Rosenlöcher, getunt auf 200 PS Leistung, stellen sich der gewaltigen Power des Rage-Buggys vom Quadrausch-Team, der mit einem Lader zusätzliche Leistung eingeblasen bekam. „Wir hatten sicherlich das schnellste Fahrzeug am Start”, schwärmt Roman Rausch, der mit dem grünen Buggy eindrucksvoll die schnellste Rennrunde in den polnischen Boden brannte. Das sollte dem Allgäuer im Kampf um den Sieg jedoch nichts nützen: Die Kawasaki-Elektrik des Rage hatte untertags das Vater-Sohn Gespann für 3 Stunden immobilisiert.

Polaris: Dreifachsieg in der T3-Klasse

GORM 24-Stunden-Rennen 2017: ATVs in der Ironman-KlasseATV oder SxS – das war die Frage, wenn’s um den Gesamtsieg beim GORM 24-Stunden-Rennen 2017 geht. Bei RMX und bei MMX hatte man sich viel vorgenommen. Andreas ‚Rosi‘ Rosenlöcher brachte dieses Jahr gleich drei Teams an den Start. Er selbst pilotierte zusammen mit René Schaaf einen RZR Turbo, der mit Chip-Tuning auf satte 200 PS getunt war. Dabei wäre die erste Runde fast die letzte geworden: Ein Übereifriger hatte Andreas von hinten in den Wald geschossen. Die verbogenen Querlenker konnten zwar repariert werden, zwangen Rosi allerdings in Folge zu schnellerer Gangart als geplant. Mit einer Runde Vorsprung holten sich die RZR-Piloten den Klassen- und Gesamtsieg. Platz zwei bei den Buggys ging an das Mädels-Team von Polaris-Deutschland: Dakar-Siegerin Jutta Kleinschmidt, Lina v.d. Mars und Lenka Kalasova pilotierten den von Stefan Schneider vorbereiteten RZR 1000 unauffällig aber schnell auf Platz zwei hinter dem RMX-Turbo.
Dabei hatte RMX eigentlich mit zwei Scrambler-Teams den Gesamt-Sieg im Programm. Doch manchmal GORM 24-Stunden-Rennen 2017: Schlammschlacht in Schlesienkommt es anders als geplant. Steffen Loose schmetterte die Polaris schon im Qualifikationstraining in den Wald. Ein weiterer Ausritt – dieses Mal war es Thomas Rust – fügte der Scrambler derartige Schäden zu, dass die Maschine während des Rennens quasi komplett runderneuert werden musste. Kühler-Schäden mit daraus resultierender Überhitzung des 2-Zylinder-Motors, gebrochener Hilfsrahmen – die Reparatur rückte das Wunschergebnis in weite Ferne. Und da kam dann das zweite. Scrambler-Team zum Zug. Eigentlich sollte die Mannschaft um Marco Schiewe als Backup für die als Nummer 1 gesetzten Teamkameraden dienen. Langstreckenrennen haben aber ihre eigenen Gesetze: Nur wer konstant fährt, macht Punkte und Runden. Mit zwei Runden Rückstand auf die siegreiche Can-Am-Mannschaft Elspaß / Stegmans überquerte RMX 2 als zweites ATV-Team die Ziellinie.
Ein paar wahnsinnige Jungs geben es sich jedes Jahr die 24-Stunden-Distanz solo. Die Iron-Männer, GORM 24-Stunden-Rennen 2017: Dreifachsieg für Polarisheuer allesamt auf ATVs unterwegs, nahmen den Kampf um den Ehrenplatz im Alleingang auf.  Yamaha-Fahrer Torsten Seidelmann holte sich mit respektablen 48 gefahrenen Runden den ersten Platz. „Es war knüppelhart”. Auf Platz Zwei kam Altmeister Franz-Josef Schneider vor Dominique Apel ins Ziel. Der Regensburger, in diesem Jahr bei Quadrausch unter Vertrag, zeigte Sportsgeist. Schon in der ersten Runde hatte er seine defekte Wildkatze von Hans-Georg v.der Marwitz an den Haken von dessen Arctic Cat gehängt und ins Fahrerlager schleppen lassen. Auch Jay Gröpl erhielt in der Folge diesen Abschlepp-Service.

Fazit

Ein Kompliment an den Veranstalter: Trotz aller Widrigkeiten mit dem Wetter hatten Jörg Sand und sein Rennleiter Jörg Schumann den Rennmarathon perfekt im Griff. So freuen sich Veranstalter und Piloten bereits aufs kommende Jahr, wenn in Olszyna im Sommer wieder die Startflagge zum 24h-Rennen fällt.
Ein umfassender Bericht über das GORM 24-Stunden-Rennen 2017 folgt in der nächsten Ausgabe ATV&QUAD Magazin 2017/09-10 – ab 29. August 2017 am Kiosk. vdm / Bilder: ben

Kontakt: > GORM-Open.de <