16.05.2018
Rennsport

Hunt the Wolf 2018: Extreme

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Erstmals konnte der Rennverlauf mittels GPS-Tracking-System online weltweit live mitverfolgt werden. Die schwierigen Tracks stellten eine Herausforderung dar, denen nicht alle der rund 90 Teilnehmer gewachsen waren. Egal in welcher Klasse dieser zwölften Edition des ATV-Klassikers, was gefordert war, war Fahrtechnik. Ob in der leichteren Adventure-Klasse, Crossover oder Extreme, wer es nicht drauf hatte, der wurde buchstäblich ‚vom Wolf gefressen‘. Zahlreiche Bilder zeugen von den vielen ‚Opfern‘, den verunglückten Maschinen. Dass dabei die Fahrer meist mit glimpflichen Verletzungen davonkamen, verdanken sie nicht zuletzt der Taktik des Veranstalters. Der Südtiroler Oliver Renzler sucht und kombiniert schwierige Strecken, welche die Durchschnittsgeschwindigkeit auf nur knapp über 10 km/h reduzieren. Geschwindigkeitsabschnitte sind selten. Verpflichtende vollständige Schutzkleidung war und ist beim Hunt the Wolf seit Anbeginn selbstverständlich. Die meisten Überschläge erfolgten daher bei geringer Geschwindigkeit, nach Fahrfehlern, ohne dramatische Konsequenzen.

Hunt the Wolf 2018: Die Renndetails

Hunt the Wolf 2018: you must be crazy to raceZum zweiten Mal fand der Event rund um den kleinen Ort Sacuieu im Nordwesten des rumänischen Transsilvanien vom 9. bis 14. April 2018 statt. Wie im Vorjahr wurden Anwohner, Gemeinden und Grundbesitzer finanziell entschädigt und mit einer Kleider-Sammlung und -Verteilung gnädig gestimmt. Die Fahrer aus ganz Europa fanden sich spätestens am 9. April für die notwenigen Kontrollen ein. Extreme-Fahrer mussten sich am selben Montagnachmittag an einer 40-minutigen Hunt the Wolf 2018: 9 von 26 Extreme-Piloten kamen ans ZielTeststrecke beweisen. Wer wollte, konnte dann noch zur leichteren Klasse wechseln. Das taten nur wenige; bedenkt man aber, dass von 26 in Extreme gestarteten Fahrern nur 9 nach fünf Tagen ins Ziel kamen, dann wäre der Downgrade zu Crossover weiteren Fahrern zu empfehlen gewesen. Nicht zuletzt sind die Slogans für die Klasse Extreme eindeutig: ‚Die schwierigsten ATV-Strecken der Welt!‘ oder auch ‚You must be crazy to race Extreme in CFHTW‘ (Du musst verrückt sein, Extreme in CFHTW zu fahren).
Hunt the Wolf 2018: Ausfälle und AbstürzeDiese Königsklasse Extreme hat der Rumäne Mihai Concioiu souverän gewonnen. Er war schon im Vorjahr Zweiter und profitierte vom Ausfall starker Fahrer. Die Schweden Fredrick Bäck und Martin Karlsson, welche dem Rumänen hätten gefährlich werden können, verunglückten schon gleich nach dem ersten Massenstart an gleicher Stelle. Der zweifache Extreme-Gewinner Pawel Sashka aus Hunt the Wolf 2018: top StreckenführungTschechien gab nach 2 Tagen auf. Einzig der stark fahrende Litauer Mindaugas Lelys hätte Concioiu noch gefährlich werden können, verstand aber erst viel zu spät, dass nur ein sehr niederer Reifendruck alle Anstiege ohne Windenarbeit ermöglicht. Dritter wurde überraschend ein weiterer Rumäne, Vlad Cozma, der schon sieben Mal dabei war und eindeutig vom Ausfall stärkerer Fahrer profitierte.
In Crossover machten die Litauer allen vor, wie man professionell vorgeht. Alle Fahrer des ATV-Fanai-Teams waren mit Funkgeräten in den Helmen ausgestattet. Hatte ein Fahrer ein Problem, teilte er dies den beiden mobilen Werkteams mit. Über das online-live-tracking eines jeden Fahrers eilten die Hunt the Wolf 2018: check-pointMechaniker dann zur Hilfe. Wie perfekt das funktionierte, zeigt ein Film vom vierten Renntag, als ein platter Reifen innerhalb von 43 Sekunden gewechselt wurde. Das Resultat: Platz 1 und 2 in der Klasse Crossover gingen an Mindaugas Veiveris und Paulius Vaisneideris, gefolgt vom überraschend stark fahrenden Deutschen Erich L.
Hunt the Wolf 2018: trackingDie leichteste Adventure-Klasse wurde 2018 überarbeitet: keine freie Anfahrt zu Punkten in der Wildnis sondern anspruchsvolle Strecken, und das auch für die mitfahrenden Side-by-Sides. Weiterhin bestand Team-Pflicht, und so gewannen die erfahrenen Hunt-the-Wolf-Veteranen aus Polen, die Familie Sliwa. Als einziges Team beendeten Vater und Sohn alle Adventure-Strecken. Moralischer Sieger war das deutsche Speedfactory-Team. Gleich zwei Mal waren sie nach einem Unfall zufällig als erste zur Stelle, leisteten den Verletzten mehrere Stunden Beistand.

Überraschung

Hunt the Wolf 2018: die SiegerDen Spezialpreis einer nagelneuen GoPro-Kamera verdiente sich jedoch die Schwedin Elmy, welche zusammen mit ihrem Freund alle 5 schwierigen Crossover-Tage mit Bravour meisterte – und das obwohl sie erst vier Mal vorher mit einem ATV gefahren war. Hut ab!

Die besten Marken

Ermöglicht wurde das Rennen zum bereits vierten Mal durch die finanzielle Unterstützung der wenigen Sponsoren, allen voran CF Moto und Kenda. Dass diese beiden Produzenten Qualitätsprodukte herstellen, beweisen die Resultate: 2 der 9 (von 26 gestarteten) ins Extreme-Ziel gelangten ATVs sind CF Moto X8 800/850cc; und diese Königsklasse wurde zum wiederholten Male mit Kenda-Reifen gewonnen. Mit Kenda-Bounty Hunter-Reifen am ATV konnte einzig Gewinner Mihai Concioiu alle Streckenabschnitte ohne Winde bewältigen. Alle anderen Extreme-Fahrer mussten winden. chk

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