28.03.2018
Fahrzeuge

KTM im Renneinsatz: Fleckis Monster Nr. 3

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Flecki hat einmal wieder zugeschlagen. Als passionierter MotoCrosser und Quad-Pilot hat Klaus Fleckinger bereits zahllose Rennen bestritten, außerdem wird er für Stunts gebucht; das G’fährt, das er dafür benötigt, gibt´s nicht von der Stange – er muss es sich selbst bauen, und dabei scheut er weder Mühen noch Kosten. Über zwei seiner Eigenbauten haben wir bereits berichtet, und zwar in ATV&QUAD Magazin 2015/01-02 unter dem Titel ‚Monster-Quad in Tirol gesichtet‘ sowie in Ausgabe 2016/05-06. Jüngst ist das dritte Monster fertiggestellt worden.

KTM im Renneinsatz: Der jüngste Umbau

KTM im Renn-Einsatz: Reiger Longtravel-Fahrwerk, A-Arms aus TitanDoch von Anfang an: Klaus Fleckinger, in der Szene als ‚Flecki‘ bekannt, ist Im Jahr 1974 geboren, fährt seit dem Jahr 1987 MotoCross auf Solo-Bikes und ist seit 2009 aktiv im Quad-Rennsport unterwegs. Zahllose Rennen hat er bereits bestritten und eine Vielzahl von Siegen eingefahren.
KTM im Renn-Einsatz:Hinterachse Dominator 2m Frühjahr 2017 hat Flecki begonnen, sein Einsatzfahrzeug für die diesjährige Rennsaison aufzubauen. Als Basis diente eins seiner insgesamt drei KTM Quads, welches er bereits einige Jahre bei Rennen und Shows gefahren ist. Verbaut war darin bislang ein 550 Kubik Triebwerk, das von KTM-Tuning-Guru Sepp Frauenschuh ‚gemacht‘ gewesen ist: Immerhin produzierte es satte 69,9 PS und ein Drehmoment von 67,4 Nm. „So nicht genug“, sagte sich Flecki, dessen brachial-philosophischer Wahlspruch lautet: Leistung ist nur durch noch mehr Leistung ersetzbar.

690er KTM-Motor

KTM im Renn-Einsatz: Titan-Schwinge hat Schweißnähte wie im Bilderbuch„Ich hatte mir einen Solo-Motor aus einer KTM Duke 690R, Baujahr 2016, beschafft und ihn ins Quad verpflanzt, wobei einige Veränderungen am Rahmen erforderlich waren“, beginnt Klaus zu erzählen. Dabei kamen edle Teile zum Einsatz, allen voran Carbon Motorhalteplatten und Titan-Schrauben. „Die alleine haben rund 3.000 Euro gekostet“, berichtet Klaus.
KTM im Renn-Einsatz: Maxxis Razr 2 mit RandsternenDer Motor wurde bei seinem Tuner im oberösterreichischen Eggelsberg – HighTech Tuning Josef Frauenschuh – mit einem anderen Kurbelwellen-Pleuel versehen. Auch Kolben und Zylinder, der Zylinderkopf, Titan-Ventile und ovale Ein- und Auslasskanäle kamen hinzu. Zu den weiteren Komponenten zählen verstellbare Nockenwellen, ein anderer Ölkreislauf plus Ölkühler, größere Drosselkappen-Körper und zu guter Letzt auch eine selbst gebaute Auspuffanlage.

Motortuning auf mehr als 90 PS

KTM im Renn-Einsatz: 93 PS starker KTM LC4 690RDas Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Prüfstand attestiert diesen Veränderungen eine urgewaltige Leistung von 93,8 PS und ein Drehmoment von und 99,7 Nm. „KTM gibt beim Serien-Triebwerk LC4 690R lediglich eine Leistung von 70 PS an“, weiß Flecki, „doch wir haben noch an kaum einer Original-690er am Prüfstand mehr als 68 PS gemessen“, versichert Klaus.

Leichte Titan-Teile

KTM im Renn-Einsatz: Nerfbar-Halter aus Flugzeug-Aluminium 7075Um am Quad Gewicht zu sparen, setzt Klaus an seinem dritten Monster eigens angefertigte A-Arms und eine Schwinge aus Titan ein. „Das hat sich mit einer Gewichtsersparnis von über 8 Kilo bemerkbar gemacht“, freut sich Flecki. „Ähnliche Teile werden in den USA gefertigt, dort bezahlt man dafür rund 7.500 US $.“ Klaus kam allerdings um eine KTM im Renn-Einsatz:Spezialanfertigung Auspuff-Krümmer-AnlageEigenkonstruktion nicht umhin, schließlich hatte er sich von Reiger ein Longtravel-Fahrwerk anfertigen lassen, das eine völlig andere Geometrie erfordert.
Verbaut wurden weiters eine Dominator-2-Hinterachse, ein Lenkungsdämpfer, das erwähnte Reiger-Fahrwerk, Nerfbar-Halter sowie eine Bremsankerplatte aus hochfestem Flugzeug-Aluminium 7075. Nicht zuletzt kommen vorne und hinten spezielle Randsterne zum Einsatz sowie eine ganze Reihe eigens angefertigter Frästeile, die bei geringerem Gewicht für eine höhere Festigkeit sorgen.

Im Einsatz

KTM im Renn-Einsatz:Federleichte, hochfeste & teuere Titan-Ventile„Ich traue mich zu sagen, das ich jetzt mit ziemlicher Sicherheit das leistungstärkste und leichteste MX-Quad in Europa besitze, wenn nicht gar auf der ganzen Welt“, schwärmt Klaus, dessen Monster Nr. 3 fahrbereit nur 155 Kilo wiegt. Bereits zu Weihnachten 2017 war sein neues Dienst-Fahrzeug fertiggestellt. „Bei der ersten Probefahrt dachte ich, es fliegt beinahe.“
Die Kosten beliefen sich auf weit über 30.000 Euro, und das trotz wohlwollender Unterstützung von Sponsoren und Freunden, allen voran Orion Erotik, Rox Energy, Frauenschuh-Tuning, Moto-City-West, Maxxis, VBW und Reiger. Und exklusive der Arbeit, die Flecki selbst geleistet hat. „Mir hat mal einer gesagt, der mir eine Sonderanfertigung gemacht hat: ‚Klaus, geil sein kostet. Aber du willst doch nicht nur geil sein, sondern der Geilste. Und das kostet richtig.‘“ Dem kann man wohl nicht widersprechen. chk

Kontakt: > Frauenschuh <
Kontakt: Klaus Fleckinger, Fon klaus.fleckinger @ FaceBook

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