MX EM in Holland: Drei Rennen, drei Sieger
In holländischen Varssefeld fielen am vergangenen Wochenende die Startgitter zur zweiten von fünf Veranstaltungen der diesjährigen Motocross Quad Europameisterschaft….
Beim Auftakt in Gdansk in Polen war es ja Englands Paul Holmes, der dem Rennwochenende seinen Stempel aufdrückte und am Ende der Veranstaltung hatte er drei Laufsiege einfahren können. Damit reiste der englische KTM-Pilot natürlich als Gesamtführender und Top-Favorit nach Varssefeld in der Nähe von Arnheim. Dort waren gleichzeitig auch noch die Seitenwagen-WM-Piloten am Start und dementsprechend hatte der VAMAC, der Varsseveldse Motor- en Autoclub auch richtig großes Theater veranstaltet. Trotz satter 20 Euro Eintritt kamen die Fans in Massen und die Veranstalter verkauften zudem noch 250 Vip-Tickets, die mal eben schlappe 75 Euro pro Stück aus der Börse zogen. Da dürften deutsche Veranstalter mal ganz schön die Augen rausdrücken.
Und auch die Show auf der Strecke konnte sich sehen lassen. Wie es sich für ein internationales Rennen gehört, gab es zu Beginn eine Fahrerpräsentation, in der die Piloten in Nationen und jeweils namentlich auf die Ehrenrunde gingen. Doch neben allem TamTam wurde natürlich auch Rennen gefahren.
Zuerst waren die Quads dran und schon in der Qualifikation hatte Hollands Sandfuchs Joe Maessen klar gemacht, wer in der Heimat das Sagen hat. Er dominierte und hatte den anderen ordentlich Zeit aufs Auge gedrückt. Hoch motiviert ging Maessen im ersten Lauf an den Start, suchte sich gleichmal als Erster einen richtig miesen Platz am Gitter aus, und versemmelte den ersten Start. Den gewann Stefan Schreiber und der zog aus der ersten Kurve heraus dem Feld von Beginn an davon. Schon aus der ersten Runde kam er mit deutlichem Vorsprung wieder. Wer fehlte war Maessen:D er Yamaha-Pilot hatte nach seinem mäßigem Start im langen Waldstück des Kurses zuviel gesetzt, und mit Quad und Kopf Freundschaft mit einem Streckenpfosten geschlossen. „Der Bumper war krumm und drückte auf den A-Arm und mir war mächtig schwarz vor Augen.“ So war Maessen in der ersten Runde nur Gast auf der Maschine. Ab Runde zwei wurde aus schwarz dann aber wohl wieder das Grau, welches schon seit Tagen über Varssefeld hing und Maessen gab wieder Gas… und zwar mächtig. Während an der Spitze Schreiber und Holmes enteilten, fuhr er immerhin noch bis auf Platz zehn nach vorn. Um den dritten Platz stritten Englands Paul Winrow und Ingo Ten Vregelaar und die beiden lieferten sich über Runden einen Fight auf Augenhöhe, bei dem am Ende Winrow aber als Dritter hinter Schreiber und Holmes aufs Podium klettern konnte.
Auch im zweiten Lauf des Tages hatte der Trainingsschnellste Maessen keinen optimalen Start erwischt. An der Spitze war es diesmal Paul Holmes, der das Tempo vorgab. Er fuhr ein kontrolliertes Rennen an der Spitze und sein Sieg war auch zu keinen Zeitpunkt wirklich gefährdet… es sei denn, der Lauf hätte noch ein paar Runden länger gedauert. Denn Maessen hatte sich schließlich durchs Feld gekämpft, musste sich am Ende mit Platz drei, eine Sekunde hinter Paul Winrow zufrieden geben, und hätte sich sicher auch noch Holmes geschnappt.
Schreiber musste sich diesmal mit Platz zehn zufrieden geben, nachdem er kurz vor Rennende mit einem Konkurrenten eine Berührung hatte und so in einen zu überrundeten Fahrer hinein fuhr und einige Plätze verlor.
Im dritten Durchgang sollte dann auch endlich Maessen zu seinem Laufsieg kommen. In Kurve eins lag er noch auf Platz vier, doch schon aus der ersten Runde kam er mit einigem Vorsprung wieder. Gezeigt hatte sich, dass der Kurs nach den beiden Rennen der Seitenwagen immer schlechter, tiefer und zerfahrener geworden war und Maessen immer besser mit diesen Bedingungen zu Recht kam. folgerichtig fuhr er einen zu keiner Zeit gefährdeten Laufsieg mit Riesenvorsprung ein. Zweiter wurde KTM-Pilot Holmes vor seinen britischen Landsmann Jason Macbeth auf der Honda. Bester Deutscher war wieder Stefan Schreiber, der aus der ersten Runde am Ende des Feldes wiederkam. „In meiner Spur hatte sich vor mir ein Fahrer festgefahren und da stand ich dann erst einmal.“
Pech hatte wieder einmal Max Freund. Der amtierende Deutsche Quad Cup Meister war im ersten Lauf nicht wirklich zufrieden und wurde nur 16ter. In den Läufen zwei und drei fiel er wieder einmal, wie schon so oft in diesem Jahr, mit Temperaturproblemen aus. Freund ist auf der neuen Yamaha unterwegs, Probleme wie die des Yamaha-Deutschland-Piloten kennt aber zum Beispiel ein Ingo Ten Vregelaar nicht. „Ich fahre auch mit der Einspritzer, aber Temperaturprobleme wie Max habe ich nie“, so der WIllmann Racing Fahrer aus Holland.
Mario Block, Robin Bütt, Timo Weidenbrücher (alle KTM) fuhren in allen drei Läufen gut in die Punkte. Kevin Fritsch konnte zweimal punkten, nur für Sina Willmann lief es auf dem tiefen und schwerem Kurs diesmal nicht so gut, wie in Polen. Sie hatte zwar die Qualifikation locker geschafft, für die Punkteränge reichte es diesmal aber nicht.
In der Meisterschaft führt weiterhin Paul Holmes. Er hat mittlerweile 144 Zähler. Stefan Schreiber ist mit 110 Punkten Zweiter vor Joe Maessen, der 96 Punkte auf dem Konto hat. Ingo Ten Vregelaar ist Vierter vor Frankreichs Matthieu Ternynck. Mario block ist Siebter, Timo Weidenbrücher Neunter. Robin Bütt liegt auf Position 20, Sina Willmann ist 31te noch vor Max Freund auf Platz 36.
Eine Galerie mit Bilder vom EM Lauf in Holland folgt in Kürze
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