14.03.2013
Fahrzeuge

Polaris Ranger EV im Einsatz als Pirschmobil

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Rüdiger Marquardt, Einsatz Polaris Ranger EV ‚Pirschmobil‘Als Jäger und Jagdaufseher setzt Rüdiger Marquard in Norddeutschland ein Elektro-UTV vom Typ Polaris Ranger EV ein. Mit einem speziellen Aufbau ausgerüstet, erfüllt dieses seine Aufgaben fast ideal…
Ganze 37 Meter Seehöhe zeigt das Navi an vor der Tafel mit der Aufschrift ‚Naturschutzgebiet Dosenmoor‘, auf dann geschrieben steht: „Das Dosenmoor gilt als das am vollständigsten erhaltene Hochmoor in Schleswig Holstein.“ Ein ‚Hochmoor‘ auf 37 Metern Seehöhe – das kann es wohl nur in Norddeutschland geben, denke ich bei mir. Rüdiger erkennt die Fragezeichen auf meiner Stirn und erklärt: „Hoch hat hier nichts mit der Lage zu tun, sondern mit der Entstehung und dem Aufbau des Moors. Während sich Flachmoore bei der Verlandung von Seen ausbilden und typischer Weise von Rohrkolben, Seggen, Schilf, Schwarzerlen und Weiden bewachsen sind, entstehen Hochmoore in Regenwasser-Zonen; für sie typische Pflanzen sind Torfmoose, Wollgras, Glockenheide, Binse und Haarsimse.“

‚Hochmoor‘ auf 37 Metern Seehöhe

Rüdiger Marquardt, Einsatz Polaris Ranger EV ‚Pirschmobil‘: Dosenmoor – ‚Hochmoor‘ auf 37 Metern SeehöheJetzt weiß ich das also. Denn Rüdiger muss es wissen, schließlich bejagt er ein Drittel des über 500 Hektar großen Moors sowie darüber hinaus weitere 350 Hektar, die vor allem aus Feldern und Wiesen bestehen. Dabei jagt er zwar mit großer Freude, nicht jedoch aus Spaß. „Die Wildbestände müssen heute reguliert werden“, weiß der Weidmann. Durch unsere Monokulturen – vor allem den Mais-Anbau – explodierten vor allem die Wildschwein-Bestände, und da diese nicht mehr durch Wölfe und andere große Raubtiere in Grenzen gehalten werden, müsse der Mensch eingreifen, um Schaden auch von der Natur abzuwenden.
Rüdiger Marquardt, Einsatz Polaris Ranger EV ‚Pirschmobil‘: jede Menge Platz fürs WerkzeugDas Gewehr ist überdies nicht das einzige ‚Werkzeug‘ des Wildhüters. Die Aufgaben des Jägers reichen weiter: Da die Rehe ihre neugeborenen Kizze ausgerechnet in der Zeit der Heu-Mahd in den Wiesen ablegen, müssen die Flächen kontrolliert werden, bevor die Bauern mit ihren Mähwerken anrücken – ein Job für Rüdiger und seinen Jagdhund.

Elektro-UTV im Einsatz

Rüdiger Marquardt, Einsatz Polaris Ranger EV ‚Pirschmobil‘Seit Anfang diesen Jahres unterstützt ihn bei dieser Arbeit ein ‚Utility Terrain Vehicle‘ (UTV), und zwar eine Polaris Ranger EV mit Elektro-Antrieb – sein ‚Pirschmobil‘. Mit einem speziellen Aufbau ausgerüstet, erweist sich dieses als fast ideal geeignet für die Aufgaben des Jagdaufsehers.
Mit Allrad-Antrieb und einem 41 PS starken 48-Volt Induktionsmotor ausgestattet, kann der Jäger mit der Ranger EV praktisch jeden Punkt in seinem Revier problemlos erreichen. Das UTV ist mit einem Gewicht von rund 800 kg zwar kein Leichtgewicht, jedoch deutlich leichter als ein Gelände-PKW – und viel wendiger dazu. Mit Ballonreifen ausgestattet, erzeugt das Fahrzeug so wenig Bodendruck, dass einmal überfahrenes Gras schnell wieder aufsteht und meist bereits eine halbe Stunde später keine Spur mehr sichtbar ist. Zwar hat das Pirschmobil eine Windschutzscheibe, auf Türen allerdings verzichtet der Jäger: „Damit sehe ich jede Spur und kann immer sofort aussteigen.“
Rüdiger Marquardt, Einsatz Polaris Ranger EV ‚Pirschmobil‘Aus der Sicht des Weidmanns unschlagbar ist der Elektro-Antrieb: „Du fährst fast geräuschlos, praktisch unbemerkt von den Tieren.“ Ganz unproblematisch ist der E-Antrieb von Polaris allerdings nicht. Rüdiger hat das Glück, dass sein Hof nur wenige Kilometer vom Revier entfernt liegt und seine Kontroll-Runden selten länger sind als 20 Kilometer. Polaris verspricht eine Reichweite von 80 Kilometern, vor allem bei starken Minus-Graden kann jedoch bereits deutlich vorher Schluss sein, überdies erfordern die eingesetzten Blei-Säure-Batterien dann lange Ladezeiten oder eine beheizte Garage. Kurzum: Am Energie-Speicher muss der amerikanische Hersteller noch arbeiten.

Spezial-Aufbau für komplette Jagd-Ausrüstung

Rüdiger Marquardt, Einsatz Polaris Ranger EV ‚Pirschmobil‘: Steuerung und Zusatz-Batterie für die SeilwindeSeit mehr als 15 Jahren fährt Rüdiger ATVs, das auch im Jagd-Einsatz, doch dabei beklagte er sich stets über mangelnden Stauraum. Damit er auf dem UTV immer für alle Eventualitäten gerüstet ist, wurde dem Fahrzeug ein Koffer-Aufbau verpasst, und der bietet Stauraum für das Gewehr sowie jede Menge Werkzeug inklusive Motorsäge. Nicht zuletzt wird auch der Hund darin befördert.
Rüdiger Marquardt, Einsatz Polaris Ranger EV ‚Pirschmobil‘: Handwinde und Träger für ErlegtesAn der Fahrzeugfront befindet sich eine elektrische Seilwinde zum Bergen von erlegtem Wild. „Vom Schuss bis zum Kühlhaus vergehen lediglich 90 Minuten“, sagt Rüdiger. Transportiert wird das Wild auf einem Träger auf der Anhängerkupplung, auf den es mit einer Handkurbel gehoben wird. Das Windenseil von der Front übers Dach nach hinten zu leiten, hätte eine massive, schwere Konstruktion erfordert. „Mit der Handkurbel kann ich gut leben“, sagt der Jäger.

HP Geländewagentechnik

HP Geländewagentechnik: Spezialist für Polaris Ranger und RZRKonstruiert hat der norddeutsche Jäger das ‚Pirschmobil‘ gemeinsam mit Heinz Plötz von HP Geländewagentechnik in Bad Kötzting; dort ist auch der Aufbau entstanden und alle Modifikationen durchgeführt worden. Der Händler im Bayerischen Wald hat sich auf UTVs und Side-X-Side-Fahrzeuge spezialisiert und zählt auf diesem Gebiet mittlerweile zu den größten in Deutschland. Mit Can-Am, Kymco und Polaris sind drei Premiummarken im Programm, auf Wunsch können auch Fahrzeuge von Honda, Kawasaki und Yamaha besorgt werden. „Nur keine Chinesen und Billigprodukte“, ergänzt Heinz Plötz, der bereits seit 30 Jahren mit Offroad-Fahrzeugen und -Zubehör handelt und heute neben den Fahrzeugen an sich auch individuelle Umbauten für Gewerbe, Sport, Freizeit und Rettung anbietet.

Rüdiger Marquard

Rüdiger Marquardt: setzt Polaris Ranger EV als ‚Pirschmobil‘ einDer Jagdaufseher in Negenharrie – im Kreis Rendsburg-Eckernförde etwa 15 Kilometer nordöstlich von Neumünster entfernt – betreut eine rund 500 Hektar große Jagd, zu der auch ein Teil des Hochmoors ‚Dosenmoor‘ gehört.
Auf seinem Hof hat er die ‚Wildkammer Fiefharrie‘ eingerichtet, in der sich ein Tiefkühl-Raum mit EG-gerechter Hygienezulassung befinden und in der auch andere Jäger aus der Region ihr Wildbret abliefern, so dass hier im Jahr rund 1,8 Tonnen Wildfleisch umgesetzt werden. Dreimal im Jahr findet ein Abverkauf statt. In Internet zu erreichen unter > Holstein Wagyu < .
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