Rallye galore: Baja Deutschland 2016
Auf das Roadbook kam es bei der Baja Deutschland 2016 am 1. und 2. Oktober an. Die Streckenführung war so angelegt, dass Drifts und turbulente Fahrmanöver durch abstrakte Landschaften wunderbar mit breiten Fahrspuren harmonierten, und das in einer Landschaft mit dunklen und grauen Farben, großen Felsen und weiten Panoramen. Diese schönen Eigenschaften ebneten schlussendlich den Weg für ein schnelles und interessantes Rennen.
Baja Deutschland 2016: Rallye fahren á la Dakar mitten in Deutschland
Weder die Kälte noch die Dunkelheit konnten die Piloten und die Fans davon abhalten, an diesem zweiten Oktobermorgen in Scharen zu der ersten Wertungsprüfung zu strömen, welche immerhin eine Länge von 200 Kilometern hatte. Blinkende Lichter, der Klang der Motoren und der Geruch von Schlamm und Benzin ließ das Herz der Quad, Enduro- und Andrenalin-Junkies höher schlagen. Das erste Motto lautete: Finde den richtigen Weg in der offenen Landschaft. Ins Morgenlicht reinzufahren ist eine Traumvorstellung von vielen. Welche Route sollte man nehmen? Die richtige Antwort war entscheidend an diesem Morgen.
Konzipiert ist die Baja Deutschland 2016 als Wettbewerbsveranstaltung für Enduro-, Quad-, Side-by-Side-, Geländewagen- und Allrad-LKW-Piloten mit und ohne Motorsportlizenz. Die Fahrzeuge sind an die StVZO gebunden und müssen eine gültige Straßenverkehrszulassung sowie KFZ-Haftpflichtversicherung besitzen und für die Teilnahme an den Verbindungsetappen zwischen den einzelnen Wertungsprüfungen verkehrssicher sein. Alle notwendigen fahrzeugspezifischen Ersatzteile und Werkzeuge sollten auf der Strecke mitgenommen werden. Geländetaugliche Bereifung, ein Tripmaster und ein Roadbook-Halter an den Quads sind dabei hilfreich.
Die Rallye besteht aus zwei Wertungsprüfungen, welche nach Roadbooks gefahren werden und in denen die Zeit in Kombination mit einer perfekten Navigation zwischen den einzelnen Check-Points über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Das zweite offene Motto der Veranstaltung lautete: Zwei Tage eintauchen in Spaß, Sport und dazu die Möglichkeit, sich jenseits befestigter Straßen und Wege nach Herzenslust auszutoben und Vollgas zu geben. Gemeinsamkeit, Brüderlichkeit und die daraus resultierende Verbundenheit zu diesem gemeinsamen geliebten Sport sind tragende Elemente dieser Veranstaltung.
Tatsächlich in Deutschland – Facts
Bei der Baja Deutschland 2016 treffen irren Trucks mit anderen skurrilen Fahrzeugen zusammen, vor allem die Quad- und Side-by-Side-Piloten müssen sich hier in Acht nehmen. Grundsätzlich sind Kameradschaft und Verbundenheit ein wichtiger Eckpfeiler dieser Baja-Rallye. Im Vordergrund steht natürlich der bezahlbare Spaß.
Rund 300 Teilnehmer waren in verschiedenen Klassen am Start, zu den interessantesten Vehikeln zählten dabei die Side-by-Sides.
Irre Streckenführung durch unwirkliche anmutende Landschaften
Bei den verschiedenen Tagesprüfungen kam es nicht nur auf ein technisch gut abgestimmtes Fahrzeug und dessen Performance an – das Verständnis für die Karten, den Kompass, das GPS und das Roadbook spielten ebenso eine wichtige Rolle in diesem Motorsport. Schließlich forderte die anspruchsvolle Streckenführung Mensch und Maschine, aber gerade machte den Reiz der Veranstaltung aus, bei der am Ende noch immer das Quäntchen Glück gefragt war, den richtigen Weg zu finden. Geradezu die gesamte Rallye führte durch unwegsames Gelände und unbefestigte Wege durch einen intakten Braunkohletagebau in Mitteldeutschland. Daher gibt es vor Ort einige große Förderanlagen, gefährlich abbrechende Kanten und wichtige Strom- und Versorgungsleitungen. Im Tagebau waren irre Streckenführungen durch unwirkliche und anmutende Landschaften vorprogrammiert.
480 Kilometer: 300 Teilnehmer aus über 10 Nationen am Start
Es waren rund 300 Teilnehmer aus über 10 Nationen aus aller Herren-Ländern angereist, die in unterschiedlichen Klassen gegeneinander antraten. An zwei Tagen waren insgesamt an die 480 anspruchsvolle und intensive Kilometer zurückgelegt worden. Bei der Baja Deutschland 2016 trafen Amateure auf Profis aufeinander, unter ihnen Teams und Teilnehmer der berühmten Dakar Rallye – gemischte Vielfältigkeit prägte diesen Event. Dieses Verhältnis ermöglicht es außerdem auch Teilnehmern mit schmäleren finanziellen Mitteln, einen großen Erfolg zu erreichen. Im Hintergrund wirkten bei dieser Baja-Rallye mehr als 100 Personen mit, um einen reibungslosen Ablauf sowie die Sicherheit der Besucher und Teilnehmer zu gewährleisten.
Lizenzfrei und offen für alle Offroader
Kurze Zeit nach dem Start verschaffte der Regen dieser Strecke einen besseren Grip für die ersten schnellen Kurven. Alles begann hervorragend, aber bald darauf wurde die Strecke richtig glatt, sodass viele Teilnehmer sogar glaubten, der Hinterreifen sei hinüber.
Dank steigender Temperaturen und einem Schimmer von dem einfallendem Sonnenschein wurde die Strecke zunehmend griffiger, auf den letzten Runden konnte mitunter sogar Vollgas gefahren werden.
Das machte auch Robert Weijers so und war überglücklich, die Ziellinie zu sehen. Er überquerte sie mit seinem Quad und freute sich zunächst, einer der ersten zu sein, aber nach einer Weile erkannte er, dass er heute eine vollständige Runde auf der Strecke verpasst hatte. So rollte er tatsächlich nur als Zwölfter durch die Ziellinie. „Okay. Ich werde es niemanden sagen, ich werde eine Dusche nehmen und meinen Freunden das Gefühl geben, langsam gefahren zu sein, da sie viel später im Ziel angekommen sind“, lautet Roberts Fazit.
Alle Teilnehmer haben Grund zum Grinsen
Der routinierte Teilnehmer Pascal Troyon aus der Schweiz war zum zweiten Start am Sonntagmorgen der schnellste Quad-Fahrer mit seiner Can-Am hier in Deutschland, nachdem er zuvor auf der Balkan-Offroad-Rallye wegen eines technischen Defekts ausgefallen war. Da die Strecke an diesem Rallye-Tag etwas verkürzt war, erwartete man die ersten Quads und Bikes bereits um 10:30 Uhr auf der Ziellinie. Insgesamt waren 210 Kilometer zu bewältigen, eine Runde war 39 Kilometer lang, und es gab genügend Zeit für alle, den Parcours zu beenden. Aufgrund der steilen Auf- und Abfahrten, der schnellen Abschnitte und dem glattem Kies war von den Piloten einiges an Mut gefordert.
Austoben á la Andreas Schumann
Andreas Schumann auf seinem Polaris RZR 900 XP war der Schnellste in der Side-by-Side-Wertung. Der Sieger zeigte sich sichtlich überrascht, als er die Ergebnisse sah: „Wir sind sehr vorsichtig gefahren, in einem angenehmen Tempo. Es ist meine erste Rallye, und ich habe nie den ersten Platz als Ziel gesetzt“, erinnert er sich.
Ergebnisse
In der Gesamtwertung der Baja Deutschland siegt in der Quad-Klasse Pascal Troyon auf einer Can-Am Renegade vor Ronald Hackebeil auf einer Honda TRX und Franz-Josef Schneider, der auf einer Can-Am Renegade unterwegs war. Bei den Side-by-Sides erringen Andreas Schumann und Axel Schermer auf einem Polaris RZR 900 XP Rang 1, auf den Plätzen folgen Hans Aendekerk und Jo Nouwen auf Polaris RZR 1000 Turbo und Ralf Koster und Benjamin Sell auf Arctic Cat WildCat. Weitere Ergebnisse sind zu finden unter > www.baja-deutschland.de/de/ergebnisse-baja-2016/ < . fmk
Kontakt: > 4×4 Club Leipzig <
Kontakt: > Baja Deutschland <
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