Suzuki: Rückruf KingQuad Modell 2011
Im Frühjahr 2011 hat Dirk Tietjen von einer Rückruf-Aktion erfahren, die auch sein Fahrzeug betrifft. Die Reparatur hat er selbst durchgeführt, dazu hier der Bericht des Technikers:
Das Problem
Bei 2011er Modellen der Baureihe Suzuki KingQuad LT-A 450/500/750, die zu einem bestimmten Fahrgestellnummern-Kreis gehören, hat Suzuki International Europe als Deutschland-Importeur im Rahmen einer Rückruf-Aktion die Kraftstofftanks prüfen und teilweise erneuern lassen – allerdings ausschließlich Fahrzeuge, die bei Vertragshändlern des Importeurs gekauft worden sind.
Da der örtliche Suzuki-Vertragshändler in meiner Nähe Insolvenz angemeldet hatte, habe ich meine KingQuad bei einem weiter entfernten ‚Grauhändler‘ gekauft und somit erst aus den Foren von dem Rückruf erfahren. Auf meine Anfrage bei Suzuki International Europe wurde mir mitgeteilt, dass der Importeur bei parallel importierten Fahrzeugen keine Hilfestelltung geben könne, und wurde an den Händler verwiesen, bei dem ich das Fahrzeug gekauft hatte. Da der Aufwand, das Fahrzeug zu diesem zu transportieren, nicht im Verhältnis stand und ich als Techniker über die erforderlichen Kenntnisse verfüge, habe ich die Überprüfung und Reparatur selbst durchgeführt – wobei ich ausdrücklich davor abrate, Arbeiten am Kraftstoffsystem ohne entsprechende Schulungen in Eigenregie durchzuführen: Dies ist gefährlich und lässt die Garantie erlöschen.
Die Arbeiten im einzelnen
Bevor man mit der Arbeit beginnt, muss man zunächst das erforderliche Set P/N 44500-31810-SET bestellen. Dieses besteht aus einer Kraftstoffpumpendichtung und Gepäckträgerschrauben. Weiterhin müssen die erforderlichen Spezialwerkzeuge vorliegen: ein Sicherungsmutternschlüssel (P/N 09949-13120-RX0) und das Prüfwerkzeugset (P/N 09949-13110-RX0) bestehend aus Prüflehre und Entgrater.
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Erst einmal muss der Kill-Switch am Lenker abgezogen, die Sitzbank abgenommen und die Batterie demontiert werden.
Anschließend werden die unter der Sitzbank positionierten Bauteile (ECM, Sicherungskasten, Kraftstoffpumpenrelais, 4WD/Diff.-Lock Relais und das Bordwerkzeug) entnommen.
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Die seitliche Motorabdeckung links und die oberen Seitenabdeckungen rechts und links müssen demontiert werden.
Im ersten Bild die linke Seite, im zweiten die rechte.
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Jetzt die selbstsichernden Schrauben des hinteren Gepäckträgers entfernen. Anschließend muss noch der Zug der Feststellbremse aus der Zugführung gelöst werden (an der linken Seite).
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Es müssen noch die Befestigungen des unteren Beinschutzes links und rechts an der hinteren Verkleidung gelöst werden, …
…und die hintere Verkleidung kann nach dem kurzen Abnehmen des Tankverschlusses abgenommen werden.
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Die seitliche Tankverkleidung muss jetzt entfernt werden. Der Entlüftungsschlauch wird abgenommen, anschließend müssen der Kraftstoffschlauch von der Kraftstoffpumpe sowie die Steckverbindung gelöst werden. Nach dem Entfernen der drei Schrauben kann der Tank vorsichtig seitlich herausgezogen werden; die Kreise zeigen die Tankbefestigung.
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Vom demontierten Tank kann jetzt mit dem Spezialwerkzeug die Sicherungsmutter der Kraftstoffpumpe gelöst und abgenommen werden. Die Kraftstoffpumpe wird vorsichtig demontiert, damit die Breite des Kraftstoffpumpenstutzens mit der Prüflehre abgetastet werden kann. Wenn die Breite des Stutzens umfänglich größer ist als die Prüfnut der Prüflehre, ist der Tank in Ordnung. In diesem Fall wäre mit dem Entgrater die Innenkante des Stutzens bei einem Anstellwinkel von 45° dreimal mit leichtem Druck zu glätten (entgraten).
Ist die Breite des Stutzens kleiner als die Breite der Prüfnut der Prüflehre, muss ein neuer Tank montiert werden (P/N 44100-31G12-RX0).
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Wurde der alte Tank belassen und entgratet oder musste der Tank erneuert werden, muss die neue Kraftstoffpumpendichtung verwendet werden. Hier ist auf Sorgfalt zu achten, damit die Dichtlippe korrekt sitzt und kein Kraftstoff austreten kann.
Wird die Kraftstoffpumpe montiert, muss darauf geachtet werden, dass der Anschluss auf die Markierung am Tank ausgerichtet ist und die Sicherungsmutter mit dem korrekten Drehmoment angezogen wird (45 Nm).
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Wenn alles erledigt ist, sind die Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder zu montieren und abschließend ein Probelauf und eine Probefahrt durchzuführen. Der Zeitaufwand für die Maßnahme beträgt maximal 1,5 Stunden. Herstellervorgaben hinsichtlich der einzelnen Arbeitsschritte und Anzugsdrehmomente sind natürlich zu beachten.
Fazit
Im Zuge der Maßnahme konnte ich mich von der guten Verarbeitungsqualität des KingQuad überzeugen. Gerade deswegen würde mir wünschen, dass Suzuki einem Kunden – wo auch immer dieser seine Suzuki gekauft hat – künftig schnell und unkompliziert weiterhilft.
Mein Dank
An dieser Stelle möchte ich mich bei zwei Firmen bedanken:
- Die Firma FIMAXX aus Neustadt hat zeitnah das Umrüst-Set und einen neuen Kraftstofftank besorgt.
- Die Firma QCE, Quad-Center-Europe aus Bad Laer hat das von mir bestellte und bezahlte Spezial-Werkzeug schnell geliefert, anschließend zurückgenommen und den Euro-Betrag für spätere Bestellungen gut geschrieben.
So einfach kann man mich als Kunden an sich binden.
Dirk Tietjen
Kontakt: Suzuki International Europe
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