Tagebuch Tuareg Rallye 2017, Tag 4: Dünensurfen
Im Tagebuch Tuareg Rallye 2017 berichtet Konrad Kuhnt direkt aus Marokko über das Dünensurfen beim Wüsten-Rennen am Dienstag, den 21. März: Kurzer Nachtrag zu gestern:
Später am Abend gab es noch die erste Siegerehrung. Adrian und Peter bekamen das Siegertellerchen in der Side-by-Side-Klasse für die erste Etappe. In Etappe 2 fuhren Sie auf Platz 2 und haben so die Führung in der Buggy-Wertung verteidigt. Rod und Timothy schaffen achtbar Platz 4 und 5 bei den Buggys. Nur Ulf hat für gestern keine Wertung, weil beim Veranstalter etwas bei der Zeitnahme klemmte.
Und noch eine gute Nachricht: Teamchef Eugen Eble ist es tatsächlich gelungen, einen Feingewindeschneider für den waidlahmen Viersitzer-Buggy Arctic Cat WildCat 4 aufzutreiben. Das Federbein ist repariert, der Viersitzer läuft wieder. Kurzum: Es sieht gut aus für die heutige King´s Stage beim Team Eble4x4.
Tagebuch Tuareg Rallye 2017, Tag 4: 250 Kilometer durch die Dünen
Rund 250 Kilometer nur Dünen, Dünen, Dünen, verteilt auf drei Runden – heute trennt sich die Spreu vom Weizen, sagen alte Tuareg-Hasen. Der Sand sei unheimlich weich, berichtet Macki beim Stopp nach Runde 1. Die Motorräder graben sich blitzartig hinten bis zur Nabe ein.
Macki sieht schon ein bisschen mitgenommen aus. Rod und Timothy auf der Polaris nehmen Runde 1 noch locker. Adrian hingegen steht komplett unter Adrenalin, als er zum Tankstopp nach Runde 2 beim Service ankommt. 18 Liter Sprit laufen über eine improvisierte Benzinpumpe in den Tank. Sonst fehlt der Yamaha nichts. Adrian verschlingt zwei Cabanossi und
einen Schokoriegel. Die Scheiben werden geputzt. Nach drei Minuten sind er und Peter wieder draußen.
Um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, wird es gefährlich. Dann verschwimmen die Konturen, und die Dünen werden buchstäblich platt. Man sieht die Kanten der Kämme nicht mehr. Es ist wie Blindflug. Deswegen geben Rod und Timothy nach Runde 2 auf. Sicher ist sicher: Rod sieht nichts mehr, und beide beginnen Fehler zu machen. „Car is good, Driver is tired“, lautet Rods Fazit, bevor es zurück ins Hotel geht.
Danach kam es dicke: Adrian und Peter graben sich auf ihrer 3. Runde zweimal richtig ein. Beim zweiten Befreiungsversuch raucht die Kupplung. Adrian fährt über eine Stunde im ersten Gang bis ins Ziel. Leider kommen sie erst eine halbe Stunde nach Sollzeit an. Das bedeutet mit mit einiger Sicherheit vier Stunden Strafzeit.
Noch schlimmer erwischt es Macki. Auf Runde zwei streikt mitten im Dünenfeld wieder die Benzinpumpe an der BMW, dieses Mal irreparabel. Macki gibt telefonisch seine Position durch und sitzt über zwei Stunden einsam auf einem Dünenkamm, bevor ihn die Buggys finden. Ein erster Bergungsversuch per Abschleppgurt geht gründlich schief. Schließlich kommen zwei Einheimische mit einem Landy vorbei. Für 100 Euro stopfen sie sie die BMW nach einigen Fehlversuchen am Ende rückwärts und mit ausgebautem Vorderrad in den Laderaum. Der Rücktransport ins Hotel ist inklusive.
Nicht der glücklichste Tag
Alles in allem war es nicht der glücklichste Tag für das Eble4x4-Rallye-Team. Und für die Service-Crew wird es noch ein langer Abend. Das Getriebe der Yamaha muss ausgebaut und zerlegt werden. Sven Quant vom X-Raid-Team – immerhin ein direkter Konkurrent – würde die nötigen Teile für die Reparatur zur Verfügung stellen. Eine extrem noble Geste, finden alle im Team. kku
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