03.07.2015
Fahrzeuge

Tour: Spyder Großglockner Challenge 2015

Mit Freunden teilen auf    

Die Großglockner Challenge 2015 lockte vom 11. bis 13 Juni zahlreiche Can-Am Spyder-Piloten ins österreichische Gebirge, um die oberösterreichische See-Landschaft Spyder Großglockner Challenge 2015: Irven-Leroy und Marion ready for the rideund die Hochalpinstraße des Großglockners zu erkunden. An der diesjährigen Tour beteiligten sich insgesamt 210 Piloten aus 19 Ländern. Ursprünglich initiiert wurde diese Challenge vom Tschechen Max Ivanenko. Auch Irven-Leroy Krieger, seit nunmehr zweieinhalb Jahren mit einer feuerroten Spyder unterwegs, begab sich on the Road. Für ihn und seine Gefährtin Marion stellte die Spyder Großglockner Challenge 2015 gleichzeitig die Herausforderung dar, von der nationalen Ebene der Treffen auf die Ebene der internationalen Veranstaltungen umzusatteln. Dieses Vorhaben meisterten sie bereits durch ihrer Anreise aus Berlin: 760 km bis zum Veranstaltungsort Altmünster am Traunsee.

Spyder Großglockner Challenge 2015: Anreise aus Berlin

Am Mittwoch, den 10. Juni, startete das Paar um 7 Uhr 20 bei sonnigem Wetter ihren Can-Am Spyder Roadster in Berlin. Spyder Großglockner Challenge 2015: homebase, Hotel ReisenbergerNach einem ersten Stopp am Auerswalder Blick nach 240 km galt es, an der Grenze zu Österreich eine 10-Tages-Vignette zu kaufen. Gegen 17 Uhr war das Ziel – das Hotel Reisenberger in Altmünster – erreicht.
Am Spyder Großglockner Challenge 2015: Schiffsanleger bei Altmünsternächsten Morgen wollte das Paar den Traunsee umfahren. Es stellte sich heraus: Das ist nicht möglich. „Wir fuhren also rechts herum soweit es ging, dann zurück und um die andere Seite bei Gmunden herum. Da ging es schon recht weit um den See, aber halt nicht ganz.“
In Gmunden trafen sie an der Promenade Schweizer Challenge-Teilnehmer, die sie zuvor über FaceBook kennen gelernt hatten. Die Schweizer fuhren zwei RTs und ein Honda Goldwing Trike. Die eine RT parkte auf einem Behinderten-Parkplatz. „Wie ich später sah zu Recht. Das war die erste RT, die ich mit einer Rollstuhl-Befestigung gesehen habe“, berichtet Irven-Leroy.
Zum Mittagstisch ließen sich die beiden am Schiffsanleger von Altmünster in einer Steckerlfisch-Braterei nieder. „Die Saiblinge schmeckten köstlich!“

Zur Anmeldung: alles inklusive

Die Anmeldung für die Spyder Großglockner Challenge 2015 am Festzelt sollte nachmittags beginnen. Nach und nach trafen die Teilnehmer ein, unter ihnen auch für Irven-Leroy bekannte Gesichter. Es gab viel zu sehen und zu bestaunen: Anbauten, Extras, Anhänger und Costumizing. „Ich hatte allerdings nicht die einzige rote RT. Es gab auch zwei Polen und einen Wiener. Spyder Großglockner Challenge 2015: am Parkplatz des Festzeltes auf SchatzsucheFür die Polen war meine Beschriftung mit den Chromzahlen 9 9 8, die ja den Hubraum angeben, sehr lustig, ist dies doch der Feuerwehr-Notruf in Polen – und das an einer feuerroten RT.“
Je Person waren 130 Euro zu bezahlen. Dafür gab es für die drei Tage alles inklusive plus Werksbesichtigung bei Rotax in Gunskirchen, Welcome Package mit einer Nummer für die Windschutzscheibe, Polo-Shirt mit Veranstaltungs-Logo, Teilnehmer-Ausweis und Aufkleber; außerdem die Freikarte für die Spyder Großglockner Challenge 2015: gesichtete Anbau-und UmbaudetailsGroßglockner Hochalpenstraße, eine Karte für die Stempel von den zu bewältigenden Check-Points sowie ein Armbändchen. „Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass ich die von mir gewünschte Teilnehmernummer 111 erhalten habe, da ich am 11.11. geboren bin. An solchen Kleinigkeiten kann man sehen, wie sehr man sich um die Teilnehmer bemüht“, freut sich Irven-Leroy.
Zum Essen fanden sich einige Deutsche und Österreicher an einem Tisch zusammen, und das auch an den beiden folgenden Tagen. Die Clique bestand aus Siggi und Steffi, Chris und Andrea, Werner und Frau, Willi, einem RS-Fahrer aus Bayern, und einem Wiener. Ein einsamer Engländer schloss sich ihnen ebenfalls an.

Werksbesichtigung bei Rotax in Gunskirchen: Öl-Challenge

Auf dem Parkplatz vor dem Rotax-Werk schaute sich das Spyder-Gespann noch etwas im Can-Am-Shop um. „Ich war jedoch recht verärgert, dass die noch nicht mal einen Liter Öl da hatten. Spyder Großglockner Challenge 2015: gesichtete Anbau-und UmbaudetailsIch wollte vor der Extrembelastung Großglockner was zum Nachfüllen haben. Man versprach mir, es zu besorgen. Es sollte eine halbe Stunde später da sein“.
Im Werk meldeten wir uns an und bekamen ein Headset und einen Besucher-Ausweis. „Das war schon recht interessant anzusehen: das Einpressen der stickstoffgekühlten Ventilsitzringe in den Motorblock durch Roboterarme, die Montage der Motoren oder deren Prüflauf und Verpackung“, erinnert sich Irven-Leroy.
Gegen 12 Uhr 40 war die Werksbesichtigung zu Ende. „Das Öl war natürlich nicht da, aber man versprach mir, es am Abend zum Festzelt zu bringen. Von Siggi hatte ich zwischenzeitlich erfahren, dass ich jedes 5 W 40 Öl nehmen kann, wenn es die entsprechende Spezifikation aufweist, und das bekäme man an jeder Tankstelle.“
Nun machten sich die Teilnehmer der Spyder Großglockner Challenge 2015 auf zur Seen-Rundfahrt,bei der es die ersten Check-Points in Alexenau, Schwarzenbach und Langbathsee anzufahren galt. „Leider waren die angegebenen GPS-Koordinaten völlig unbrauchbar. Spyder Großglockner Challenge 2015: Besichtigung des Rotax-WerkesSie passten in keines der im Garmin nüvi 660 vorgesehenen Formate. Auch eine Umrechnung im Internet erbrachte keine verwertbaren Werte. Da die Klaradressen zum Teil unvollständig waren, ergab sich der eine oder andere kleine Umweg, aber wir erreichten alle Check-Points im vorgesehenen Zeitfenster.“
Zum Abendessen trafen sich alle Challenge-Teilnehmer im Festzelt. Irven-Leroy war weit vor der Zeit vor Ort, um zu sehen und gesehen zu werden. Er fotografierte Anbauten, plauderte mit den Fahrern, um die Bezugsquellen zu erfahren. „Ich sah einen idealen, verchromten Gepäckträger mit passender Tasche der Marke Saddlemen, einen Flaschenhalter von drink2go sowie Highway Footpegs und eine Handbremse, alles Teile aus den USA. Ein Pole hatte sogar alle Reflektoren LED-beleuchtet und eine dritte Bremsleuchte für weit über 1.000 Dollar verbaut. Mein Händler darf sich über viele neue An- und Umbauideen meinerseits freuen“, schmunzelt Irven-Leroy.
Im Zelt an einem kleinen Can-Am-Stand kaufte sich Irven-Leroy schließlich für das benötigte Öl – mit einem Preis von 20 Euro auf dem Niveau guter österreichischer Weine.

Der große Tag: letzter Stempel

Den letzten Stempel der Spyder Großglockner Challenge 2015 sollte es auf dem obersten Parkdeck im Parkhaus auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe geben, direkt am Großglockner-Gletscher gelegen. Immerhin rangiert die Großglockner Hochalpenstraße unter den berühmtesten Alpen-Straßen. Sie führt direkt in das Herz des Nationalparks Hohe Tauern Spyder Großglockner Challenge 2015: Ausblick vom Gletscher-Restaurant Freiwandeckzum höchsten Berg Österreichs, dem Großglockner mit einer Höhe von 3.798 Metern. Die 48 km lange Panoramastraße mit 36 Haarnadelkurven führt auf 2.504 Meter durch eine einzigartige alpine Landschaft mit blühenden Grasflächen, dichten Wäldern, Murmeltieren, nacktem Fels und ‚ewigem‘ Eis am Gletscher.
„Wir standen um 6 Uhr auf und hatten gut 200 Kilometer zu fahren. Die Mautstelle am Beginn der Großglockner Hochalpenstraße passierten wir mit unserem Ticket kostenfrei und erreichten das Ziel um kurz vor 12 Uhr. Das Wetter war sonnig, teils bedeck,t und die Temperatur lagen bei 24° Celsius, die dann in der Höhe auf 15° absank. Zu bewältigen waren zahlreiche enge Spitzkehren, verfolgt von Motorradfahren und Autofahrern, die Druck machten. Mit dem Anstieg hatte die rote Spyder keine Probleme, solange sie mit mindestens 4.000 U/min bei Laune gehalten wurde. Nicht ganz ungefährlich waren die Ferraris, von denen sich hier auch ein gutes Hundert zu einem Treffen versammelt hatten, und einige den Berg hinauf und herunter rasten. Einer hätte fast meinen Kumpel Siggi von der Straße gedrängt.“
Während es im Gletscher-Restaurant Freiwandeck einen Imbiss gab, war eine Wolkenwand herangezogen, die den vorher deutlich sichtbaren Gletscher verhüllte und dann spontan Spyder Großglockner Challenge 2015: beim letzten Check-Point am Großglocknerabregnete – vermischt mit Hagelkörnern. Gegen 13:30 Uhr formierte sich alles in Regenkleidung zum ‚Abstieg‘. „Als wir an der Edelweißspitze vorbei kamen, war das Wetter wieder gut, aber meine Frau hatte keine Lust mehr, und so fuhren wir weiter Richtung ‚Heimat‘. Das Runterfahren ist aber viel schlimmer als das Hinauffahren, da permanent gebremst werden muss. Mehrmals gab das Pedal nach, sodass ich nachfassen musste; und das an Stellen, wo in der Kurve zwischen zwei Begrenzungspfosten viel Platz ist und man bis zum Tal hinunterschauen kann. Ein Bremsenversagen mag man sich da gar nicht ausmalen. Ich machte dann den Fehler, mich an acht Schweden zu hängen. Die fuhren auch mit RTs, allerdings mit einem Affenzahn, sodass ich kaum dranbleiben konnte. Ich lass mich ja gerne mal fordern, denn immer nur Cruise-Modus ist auch langweilig. Aber jetzt weiß ich, warum es heißt: ‚Alter Schwede‘ – denn das habe ich am Ende der Fahrt auch gesagt.“

Abschlussfeier: Preise

Die rote Spyder wurde mit Eimer und Lappen herausgeputzt, um vor dem Festzelt zu strahlen. Spyder Großglockner Challenge 2015: Abschlussabend mit PreisverleihungenIn der Abenddämmerung bemerkte Leroy eine schlichte graue tschechische RT mit Unterbodenbeleuchtung. Mit seinem Smartphone ließ der Pilot an der RT diverse LED-Ketten in allen Farben erstrahlen – sogar mit Stroboskop-Effekten.
Während des Dinners erfolgte dann die ‚Auslosung der Spyder für ein Jahr ohne Kosten’. Den Hauptpreis von BRP gewann ein Schweizer. Ebenso wurde der Teilnehmer mit dem höchsten Tachostand ausgezeichnet: ein Schwede mit 104.000 km. Der Titel für die best customized Spyder ging an einen Wiener. „Der hatte wirklich viel gepimpt und zum Teil sehr hochwertig. Für meinen Geschmack etwas overdressed, aber es gab keine bessere Maschine.“ Die weiteste Anreise hatte ein Russe mit über 4.000 km zurückgelegt.

Die wahren Helden

„Die wahren Helden dieser Geschichte sind allerdings nicht die alternden, scheinbar verwegenen, rauhbeinigen, Spyder Großglockner Challenge 2015: Irven-Leroy mit seiner Frau Marionharten Leder-Kerle, die auf ihren Iron Horses ihren Traum vom Easy Rider leben, auch nicht diese Maschinen aus Stahl und Plastik – sondern unsere Frauen, die ihre Jungs weise und milde lächend an der langen Leine gewähren lassen, dabei aber die Zügel fest im Griff haben. Die uns den Rücken freihalten und fast jeden Quatsch mitmachen oder zumindest dulden. Die sich hinten draufsetzen und tausende von Kilometern klaglos mitfahren, nicht weil sie so verrückt sind wie wir, sondern nur aus dem einen Grund: Weil sie uns lieben!“, lautet Irvin-Leroys finale Erkenntnis. Irven-Leroy Krieger

Kontakt: > BRP Germany <
Kontakt: > Friedli Fahrzeuge <