Urlaub: Offroad ATV Westalpentour
Zu ihrer Offroad ATV Westalpentour kamen Renate und Armin Bippus samt ATV-Freunden durch einen Zufall, der sie auf Ligurien stießen ließ. „Offroad satt, hieß es im Netz“, sagt Armin. Nach dem Studium entsprechender Literatur und Kartenmaterial war klar: Da geht es hin. Im Tourenbuch fanden sie einen Hinweis auf den Campingplatz Gran Bosco in Salbertrand. Da es dort auch mobile homes gibt, fiel die Entscheidung leicht, so auch der Preis moderat war. „Schwieriger war der Transport der ATVs samt uns“, lässt Armin wissen. Mehrere PKW mit Anhängern kamen nicht in Frage. Durch einen Bekannten kamen sie schließlich auf den Black Forrest Shuttleservice bei Donaueschingen. Nach ein bis zwei Anrufen stand fest: Der Shuttleservice konnte 5 ATVs samt Reisender inklusive Anhänger und Bus transportieren.
Offroad ATV Westalpentour: auf zum Campingplatz
Ende August 2016 ging es los, eine Woche Offroad ATV Westalpentour stand auf dem Plan. Nachdem am Freitagabend die Fahrzeuge aufgeladen waren, ging es über die Schweiz und Frankreich ohne größere Hindernisse nach Italien, wo die ATV-Urlauber gegen 7:30 Uhr auf dem Campingplatz ankamen. Nach einem Frühstück wurden die Fahrzeuge abgeladen und der Shuttleservice verabschiedet. Nach einem Tag der Akklimatisierung, konnte es am Sonntag mit den Ausfahrten losgehen: Fort Jafferau wurde angepeilt. Nach dem Einstieg in Savoulx zog sich der Weg durch den Wald in vielen Kehren nach oben. Staub, Schotter und immer wieder atemberaubende Ausblicke waren ständige Begleiter. Der letzte Anstieg zum Fort forderte viel Aufmerksamkeit und vorsichtigen Umgang mit dem Gashebel. Aber dann war es geschafft. „Das Gefühl, den Gipfel erreicht zu haben, war einfach grandios“, so Armin in Erinnerungen schwelgend. Von der Abfahrt über die Skipiste wurde ihnen abgeraten, es sollte dort viel losen Schotter geben. Dennoch wollten sie es wagen – und sie haben es nicht bereut. Nachdem sie in einer Bar am Weg den Staub die Kehle runtergespült hatten, ging es über Bardonecchia zurück zum Campingplatz.
Assietta-Kammstraße: Pannenhilfe
Der zweite Tour-Tag sollte der Assietta-Kammstraße gehören. Nach dem Einstieg bei Sestriere ging es schön kurvig zum Col Basset, wo die Aussicht absolut phantastisch war und zum Fotografieren angehalten wurde. Der staubige Weg führte wenig anspruchsvoll am Hang entlang. Da am Col Bourget eines der ATVs Probleme mit dem Getriebe hatte, wurde versucht, telefonisch mit der Heimatwerkstatt, dem Quadcenter Zollernalb in Bisingen, eine Problemlösung zu finden. Thomas gab nützliche Tipps, die die Tourenden erst in besser zugänglichem Gelände ausprobieren wollten, weshalb die Umkehr beschlossen wurde. In Sestriere konnte das Getriebeproblem dann provisorisch gelöst werden. Nicht ganz so überschwänglich wie am Vortrag kehrte man zum Campingplatz zurück.
Ein weiterer Tag gehörte dem Almpanorama, welches seinem Namen alle Ehre machte, nachdem sie den dichten Nadelwald hinter ihnen gelassen hatten. Teer, Schotter, Staub: Hier war alles dabei.
Sightseeing & Ausflug nach Frankreich
Da es auch etwas Kultur sein sollte, besuchten die Teilnehmer der Offroad ATV Westalpentour das Forte de Exilles, welches man von der Straße aus gut sehen kann. Bedauerlicherweise waren alle Räume so gut wie leer – dennoch ist es ein beeindruckendes Bauwerk.
Ihr absolutes Highlight war die Fahrt zum Lac du Mont Cenis. Über einen Eselskarrenweg zog sich der Track durch einsames Bergland immer am Hang entlang. Da es an diesem Tag streckenweise etwas nieselte, begegneten sie nur sehr wenigen Leuten. Der Weg war sehr anspruchsvoll, da die Nässe die Steine rutschig gemacht hatte. Dennoch machte ihnen die Fahrt viel Spaß – es ging über große Steine und kleinere Wegabbrüche. Der Stausee wurde umrundet, auf der regulären Straße ging es wieder retour. Am Ufer des Sees wurde eine Pause zum Crepes-Essen eingelegt und ihnen erklärt, dass sie sich gerade auf französischem Gebiet befinden, erst ab der Staumauer beginne Italien. Die Abfahrt zurück nach Susa war dank vieler Kurven auch auf ausgebauten Straßen ein Vergnügen und so gelangten alle müde, aber voll befriedigt zum Campingplatz zurück.
Auf den Spuren des Militärs
Am Freitag starteten sie zum Fort Pramand. Die alte Militärstraße hielt, was die Beschreibungen versprechen: steinig, staubig und mit absolut tollen Aussichten. Die letzten Meter führten über Felsbrocken steil bergauf. Auf dem Dach des Forts kann man noch die vier Posten sehen, in denen die Kanonen untergebracht waren. Nach dem obligatorischen Fotografieren ging es zurück ins Tal. Unterwegs wurde zweimal ausgiebig Rast gemacht, da allen bewusst war, dass die schöne Zeit zu Ende ging und das Zusammenpacken von Hab und Gut auf wartete. Der Shuttleservice würde sie am Samstagmorgen abholen. chk
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